Rio de Janeiro – Die legale Abtreibung bei einem zehnjährigen Mädchen, das von seinem Onkel vergewaltigt worden ist, hat in Brasilien eine heftige Kontroverse ausgelöst. In Brasilien ist der Schwangerschaftsabbruch nach einer Vergewaltigung und bei Gefahr für das Leben der Mutter erlaubt. Die Daten des Mädchens, das vergewaltigt wurde, gelangten an die Öffentlichkeit. Gegen den Onkel wurde Haftbefehl angeordnet, er ist auf der Flucht. Frauen- und Familienministerin Damares Alves bedauerte die Entscheidung der Justiz, die dem Mädchen das Recht zugestanden hatte, die Schwangerschaft abzubrechen. Das Mädchen musste in ein Spezialkrankenhaus gebracht werden, nachdem eine Klinik in Espírito Santo den Eingriff abgelehnt hatte. Dem Jahrbuch für öffentliche Sicherheit zufolge werden stündlich vier brasilianische Mädchen unter 13 Jahren vergewaltigt, die meisten Täter sind Verwandte. Von den 66 000 Vergewaltigungsopfern waren 2018 mehr als die Hälfte Mädchen unter 13 Jahren.