Wieder Rennen auf dem Ku’damm? Frau lebensgefährlich verletzt

von Redaktion

Berlin – Die Front des silbernen Kleinwagens wurde durch den heftigen Aufprall zerstört, die Windschutzscheibe ist zersplittert, die leeren Airbags hängen im Wageninneren: Bei einem schweren Unfall auf dem Berliner Kurfürstendamm vermutlich nach einem illegalen Rennen sind eine 45-jährige Autofahrerin lebensgefährlich und ihre 17-jährige Tochter schwer verletzt worden. Ihr Kleinwagen wurde von einem schweren BMW gerammt und auf die Seite gekippt. Den heftigen Zusammenstoß sollen laut Zeugenaussagen Raser verursacht haben, die sich auf der berühmten Einkaufsmeile im Berliner Westen ein illegales Rennen lieferten.

Gegen 21.20 Uhr am Montagabend fuhren die beiden Frauen laut Polizei auf dem Ku’damm stadteinwärts. Am Lehniner Platz, bekannt durch das Theater Schaubühne, wollten sie nach links abbiegen. Auf der Kreuzung krachte der BMW so heftig in den kleineren Ford, dass Trümmerteile weit durch die Luft flogen und unbeteiligte Spaziergänger verletzten. Ob der BMW so schnell fuhr, dass die Fahrerin ihn zu spät sah, stand zunächst nicht fest. Die Frau musste von Sanitätern und einem Notarzt der Feuerwehr wiederbelebt werden, bevor sie zusammen mit ihrer Tochter ins Krankenhaus gebracht wurde.

Der Aufprall war so stark, dass auch der vordere linke Teil des BMW aufgerissen und deformiert wurde, der Wagen zur Seite schleuderte und gegen drei weitere Autos prallte. Insgesamt wurden acht Autos beschädigt. Die Insassen des BMW flüchteten zu Fuß. Zeugen hatten den Unfall beobachtet. Nach ihren Aussagen soll sich der Fahrer des BMW ein illegales Rennen mit zwei weiteren Autos geliefert haben. Auch diese beiden Fahrer flüchteten – allerdings mit ihren Autos.

Nach einer Umfrage vom Sommer zählte die Polizei in neun Bundesländern im vergangenen Jahr rund 1900 Fälle von Rennen und Rasern. Oft waren es auch Verfolgungsjagden, bei denen Verdächtige mit Autos vor der Polizei flüchteten. Besonders auffällig war Berlin. Zwar lag Nordrhein-Westfalen mit 659 Fällen an der Spitze – nicht überraschend als Deutschlands größtes Bundesland. Das kleine Land Berlin folgte jedoch schon auf Platz zwei mit 390 Raser-Fällen, vor Bayern (294) und Baden-Württemberg (252).

Die Berliner Polizei fahndet nun nach dem Unfallfahrer und den anderen Beteiligten. Sie sucht dringend weitere Zeugen des mutmaßlichen Rennens, die sich eine Automarke oder ein Nummernschild gemerkt haben oder Insassen der Fahrzeuge kennen. Am Dienstag fragte sie: „Wer kann Angaben zu der Fahrerin oder dem Fahrer sowie weiteren Insassen des BMW machen? Wo halten sie sich derzeit auf?“

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