Vor Wien-Reisen wird gewarnt

von Redaktion

Berlin/Wien – Wegen der gestiegenen Zahl von Corona-Neuinfektionen hat die deutsche Bundesregierung die österreichische Hauptstadt Wien zum Risikogebiet erklärt und eine entsprechende Reisewarnung ausgesprochen. Das Robert Koch-Institut veröffentlichte am Mittwoch eine aktualisierte Liste der Corona-Risikogebiete, in der nun auch das Bundesland Wien als einziges Risikogebiet in Österreich aufgeführt wird.

Zentrales Kriterium für die Einstufung als Risikogebiet ist, in welchen Staaten oder Regionen es in den vergangenen sieben Tagen über 50 Neuinfizierte pro 100 000 Einwohner gegeben hat. Eine Reisewarnung geht weiter: Sie ist zwar kein Verbot, soll aber erhebliche abschreckende Wirkung haben. Sie ermöglicht es Reisenden, Buchungen kostenlos zu stornieren.

Vor diesem Hintergrund ist die neue Einschätzung aus Berlin ein heftiger Schlag für den für Wien wichtigen und ohnehin angeschlagenen Stadttourismus. Als Folge der Corona-Krise hatte etwa das Traditionshotel Sacher am Dienstag an seinen Standorten in Wien und Salzburg 140 Mitarbeitern gekündigt. Allein in Wien sind 105 Beschäftigte betroffen.

Vor allem Feiern im Familien- oder Freundeskreis sind nach Ansicht von Österreichs Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) für die anhaltend hohe Zahl der Corona-Neuinfektionen verantwortlich. Das Land befinde sich in einer entscheidenden Phase. Am Mittwoch wurden 768 neue Fälle verzeichnet. Auch die Zahl der belegten Krankenhausbetten beginne spürbar zu steigen, sagte Anschober. 3600 der derzeit rund 6600 aktiven Fälle in Österreich werden aus Wien gemeldet. Die Schweiz hatte die österreichische Hauptstadt daher bereits auf die Liste der Risikogebiete gesetzt.

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