Iguala – Sechs Jahre nach der mutmaßlichen Ermordung von 43 Studenten hat die mexikanische Justiz Haftbefehle gegen Soldaten ausgestellt, die am Verschwinden der jungen Leute beteiligt gewesen sein sollen. Mexikos Präsident Andrés Manuel López Obrador gab die richterliche Anordnung zur Festnahme bei der Vorstellung eines Berichts zum Stand der Ermittlungen bekannt. Die 43 Studenten eines linksgerichteten Lehrerseminars im südmexikanischen Ayotzinapa waren vor genau sechs Jahren, in der Nacht zum 27. September 2014, nahe der Stadt Iguala im Bundesstaat Guerrero verschwunden. Nach Auffassung der mexikanischen Justiz wurde die Gruppe von korrupten Polizisten verschleppt und an die Drogenbande Guerreros Unidos ausgeliefert. Bandenmitglieder sollen die Studenten für Angehörige eines verfeindeten Kartells gehalten, auf einer Müllkippe ermordet und die Leichen verbrannt haben.