Genschere: Chemie-Nobelpreis geht an zwei Forscherinnen

von Redaktion

Stockholm – Der Nobelpreis für Chemie geht in diesem Jahr an die derzeit in Berlin arbeitende Genforscherin Emmanuelle Charpentier (Frankreich) sowie an Jennifer A. Doudna (USA) für die Entwicklung von Methoden zur Erbgut-Veränderung. Das teilte die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften am Mittwoch in Stockholm mit. Sie haben die Genschere Crispr/Cas9 maßgeblich entwickelt. Crispr/Cas9 habe die molekularen Lebenswissenschaften revolutioniert, neue Möglichkeiten für die Pflanzenzüchtung gebracht, trage zu innovativen Krebstherapien bei und könne den Traum von der Heilung vererbter Krankheiten wahr werden lassen.

Emmanuelle Charpentier und Jennifer Doudna machten eines der schärfsten Werkzeuge der Gentechnologie nutzbar: Crispr/Cas9-Genscheren. Mit ihr können Forscher die DNA von Tieren, Pflanzen und Mikroorganismen mit höchster Präzision verändern, wie es zur Begründung hieß. Das Crispr/Cas9-Verfahren habe die molekularen Lebenswissenschaften revolutioniert, trage zu innovativen Krebstherapien bei und könne den Traum von der Heilung von Erbkrankheiten wahr werden lassen, teilte die Akademie mit. Es ist demnach der erste wissenschaftliche Nobelpreis, den sich ausschließlich Frauen teilen. Die renommierteste Auszeichnung für Chemiker ist in diesem Jahr mit insgesamt zehn Millionen Kronen (rund 950 000 Euro) dotiert. Die Übergabe der Preise findet traditionsgemäß am 10. Dezember statt.

Von ihrer Universität im kalifornischen Berkeley wurde Doudna auf besondere Weise geehrt. Sie erhält einen Parkplatz auf dem Campus-Gelände. Diese Art der Ehrung für Nobelpreisgewinner hat an der Hochschule, wo es nur sehr wenige Stellplätze gibt, Tradition. Auch dem Garchinger Astrophysiker Reinhard Genzel, dem der Nobelpreis für Physik zuerkannt worden war und der emeritierter Professor an der University of Berkeley ist, steht nun ein lebenslanges Recht auf freies Parken zu.

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