Hiddingen – Die Familie Marquard aus Niedersachsen hat die vorläufige Zulassung zum Vertrieb von Kamelmilch in Europa. „Wir sind die Einzigen, die in Deutschland melken, und verkaufen bisher die Frischmilch ab Hof“, sagt Beke Marquard aus Hiddingen. Für eine europaweite Vermarktung muss die Milch pasteurisiert sein. Sie wendet zusammen mit ihrem Mann Andreas Marquard ein schonendes Verfahren bei 72 Grad für eine Minute an. Es gibt Anfragen für Kameleis aus Berlin und dem Ostharz sowie für die Käseherstellung aus Österreich.
Der Liter kostet elf Euro, der Geschmack ist der Kuhmilch ähnlich, soll aber laut Studien einen höheren Vitamingehalt haben. Nachgesagt wird der Milch – ursprünglich ein Beduinengetränk – wegen ihrer Inhaltsstoffe ein positiver Einfluss auf die Gesundheit, Allergien und Diabetes. Sie enthält weniger Fett und ist für Menschen mit Laktoseintoleranz angeblich besser verträglich. In arabischen Ländern wird sie seit jeher geschätzt.