Virus-Alarm in Nerzfarmen: Dänemark isoliert Orte

von Redaktion

Kopenhagen – Aus Sorge vor den Folgen für kommende Impfstoffe gegen das Coronavirus werden in Dänemark sieben Kommunen isoliert und zudem alle Nerze im Land getötet. Das gab Ministerpräsidentin Mette Frederiksen am Donnerstag bekannt.

Das Virus sei unter Nerzen, die für die Pelzherstellung gezüchtet werden, mutiert und auf Menschen übertragen worden, sagte die Regierungschefin. Das Problem sei, dass die Mutation dafür sorgen könnte, dass künftige Impfstoffe nicht ihre erhoffte Wirkung entfalten. Bei zwölf Menschen im Norden Jütlands sei bereits eine mutierte Version des Coronavirus Sars-CoV-2 festgestellt worden, sagte Frederiksen. Zugleich warnte sie davor, dass die Mutation sich nicht nur auf weitere Teile Dänemarks, sondern auch im Rest der Welt ausbreiten könnte.

Um das zu verhindern, werden sieben Kommunen in der Region Nord-Jütland abgeriegelt. Die über 280 000 betroffenen Menschen sind aufgefordert, ihre jeweilige Gemeinde nicht zu verlassen. Der öffentliche Nahverkehr wird eingestellt, der Schulunterricht stark eingeschränkt.

Dänemark ist der weltweit größte Nerzfell-Produzent. Im Land gibt es derzeit 1139 Zuchtfarmen, in denen zwischen 15 und 17 Millionen Nerze leben. Nach Angaben der dänischen Behörden sind bereits auf mehr als 200 Farmen Corona-Fälle festgestellt worden. Die Niederlande hatten nach ähnlichen Ausbrüchen bei Nerzen Anfang Juni beschlossen, alle Tiere auf betroffenen Farmen zu töten.

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