Der Figaro der Kanzlerin

von Redaktion

Der Promi-Friseur Udo Walz ist im Alter von 76 Jahren gestorben

Berlin – Udo Walz ist tot: Der Star-Figaro der Nation mit seinem großen Salon am Berliner Ku’damm, Coiffeur von Bundeskanzlerin Angela Merkel, der Berliner Prominenz und vielen Stars ist am Freitagmittag um 12 Uhr eingeschlafen. Friedlich, wie sein Lebenspartner Carsten Thamm-Walz wenige Stunden danach öffentlich macht.

„Ja, er ist tot“, bestätigte auch ein Mitarbeiter von Walz am Telefon – unter Tränen. Jeder fragt sich: Wie konnte das passieren? Denn noch vor wenigen Wochen, als wir ihn zum Tod seines Kollegen und Freundes Gerhard Meir erreichten, war der gebürtige Schwabe voller Leben und Energie, zumindest in der Stimme.

Allerdings: Seine Stammkunden, die ihn regelmäßig sahen, kennen die andere Seite von Walz: „Es ging ihm

schon lange nicht mehr gut, er hatte massiv Diabetes“, weiß Hans-Reiner Schröder, dessen ehemaliger Berliner BMW-Showroom gegenüber von Walz’ Salon lag. „Wenn er zu seinem Salon chauffiert wurde, begleiteten ihn zwei Mitarbeiter in den Laden, wo er im Eingangsbereich seinen Thron, seinen goldenen Sessel, hatte. Von dort aus beobachtete er das Geschehen und griff sofort ein, wenn etwas nicht so richtig lief, wenn es ihm gefiel“, erinnert sich Schröder, der 14 Jahre lang Kunde war. Er liebte nicht nur die Scherenkünste von Walz, sondern auch dessen Humor: „Mit ihm war es nie langweilig, er hat immer Witze erzählt.“

Sein Diabetes ist ihm zum Verhängnis geworden. Er hatte wohl einen Zuckerschock und lag seit zwei Wochen im Koma in einer Berliner Klinik, wie sein Ehepartner berichtete. Walz liebt das Leben, gutes Essen und Partys, er scharte seine Freunde gern um sich. Und so hieß auch eines seiner Bücher: Waschen, schneiden, leben. Walz war Besitzer von zuletzt fünf Salons, drei in Berlin, einer in Potsdam und einer auf Mallorca. Walz machte sogar schon Marlene Dietrich die Haare.  mz, us, win

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