Ein Arzt im Schutzanzug – an seinem 252. Arbeitstag – in Folge hält auf einer Corona-Intensivstation einen älteren Patienten tröstend im Arm: Diese Szene im United Memorial Medical Center in Houston (Texas) geht seit Tagen um die Welt. Am US-Feiertag Thanksgiving sah Chefarzt Joseph Varon den weißhaarigen Patienten auf seinem Zimmer. Der Mann versuchte, aus seinem Bett zu kommen. „Ich will bei meiner Frau sein“, sagte der ältere Herr weinend, erinnerte sich Varon. Das habe ihm sehr leidgetan: „Ich habe mich sehr traurig gefühlt, so wie er.“ Der Patient habe schließlich zu weinen aufgehört und sich besser gefühlt. Vielen Patienten drücke die Isolation auf den Corona-Intensiv-Stationen aufs Gemüt, sagte Varon weiter. „Sie sind in einem Zimmer, in das Leute nur in Raumanzügen kommen.“ Für den älteren Patienten gibt es allerdings Hoffnung: Laut Varon soll er vor Ende der Woche entlassen werden.
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