Peking/Tokio – China und Japan meldeten beide am Wochenende galaktische Erfolgserlebnisse bei ihren Missionen im Weltall – beide sind mit Gesteinsproben auf dem Rückweg zur Erde:
Peking freute sich über ein erfolgreiches Rendezvous in 380 000 Kilometer Entfernung: Zwei komplexe Manöver glückten am Sonntag bei der Mondmission. Zuerst dockte ein Modul mit Gesteinsproben des Erdtrabanten in einer Umlaufbahn um den Mond an das Raumschiff Chang’e 5 an. Es war das erste robotergesteuerte Docking-Manöver eines Raumschiffes in der Umlaufbahn des Mondes überhaupt. Rund zwei Kilogramm Mondgestein, die zur Erde zurückgebracht werden sollen, seien anschließend sicher in der Rückkehrkapsel verstaut worden. Nach dem Verstauen des Gesteins in der Rückkehr-Kapsel löste sich das Modul wieder. Nun wird der Rückweg zur Erde angesteuert. Voraussichtliche Ankunft: Mitte Januar.
Auch Japan verbucht einen galaktischen Riesen-Erfolg: Es ist eine der wichtigsten Weltraummissionen seit Jahrzehnten: Anhand von Proben aus dem Untergrund eines Asteroiden wollen Forscher in die Geburtszeit des Sonnensystems zurückschauen – und klären, wie Wasser auf die Erde gelangte. Jetzt hat die Raumsonde Hayabusa2 ihre Mission zum Asteroiden Ryugu erfolgreich beendet und eine Probekapsel zur Erde geschickt.
Ein Hubschrauber hat den Behälter im Landegebiet gefunden, und zwar in der Wüste des Woomera-Testgeländes für Luft- und Raumfahrt im Süden Australiens. Forscher erwarten in dem Behältnis 4,6 Milliarden Jahre altes Material von Ryugu, das aus der Frühzeit des Sonnensystems stammt. Geöffnet wird die kostbare Fracht erst in Japan – im Labor des Jaxa-Forschungszentrums ISAS nahe Tokio. Mitte 2021 werden die Untersuchungen beginnen.