Hannover – Nach dem massenhaften Missbrauch von Kindern auf einem Campingplatz in Lügde hat Niedersachsens Polizeipräsident Axel Brockmann Versäumnisse der Behörden eingeräumt. Demnach erhielt die Polizei in Northeim schon im Frühjahr 2019 Hinweise auf mögliche Täter, ging diesen aber nicht nach. Zu einer Festnahme kam es erst ein Jahr später. „Die Polizei hätte die Staatsanwaltschaft informieren müssen“, sagte Brockmann der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“. Das Innenministerium hat den Fall dem Bericht zufolge bereits geprüft und Fehler zugegeben. Bei den Ermittlungen in Northeim ging es um zwei Männer, die in Verbindung zum Haupttäter der Missbrauchsserie auf dem Campingplatz im lippischen Lügde standen. Im Herbst 2019 hatte das Landgericht Detmold im Missbrauchsfall Lügde zwei Männer zu langjährigen Haftstrafen und anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt.