Stuttgart – Am abendlichen Sternbilderhimmel beginnt im März die Umstellung auf das Frühlingsszenario. In der Meteorologie gilt der März als erster Frühlingsmonat. Die hellen und auffälligen Winterbilder ziehen aber noch die Blicke auf sich. Sie sind allesamt schon weit in die westliche Himmelshälfte gerückt.
Der Himmelsjäger Orion schickt sich an, im Südwesten unterzugehen. Sirius funkelt noch bläulich-weiß im Südwesten. Höher noch leuchtet Prokyon, der hellste Stern im Kleinen Hund. Der Stier mit seinem orangenen Hauptstern Aldebaran steht schon weit im Westen. Noch hoch am Westhimmel stehen die Zwillinge mit dem Brüderpaar Kastor und Pollux. Im Nordwesten glänzt die helle Kapella im Fuhrmann.
Die Kassiopeia, das Himmels-W, ist zum Nordwesthorizont herabgesunken während hoch im Nordosten, fast schon im Zenit, der Große Wagen hilft, den Polarstern zu finden. Hoch im Süden ist der mächtige Löwe mit seinem bläulichen Hauptstern Regulus kurz davor, die Mittagslinie zu durchschreiten. Der Löwe ist das Leitsternbild des Frühlingshimmels. Tief im Osten ist der orangene Arktur im Sternbild des Rinderhirten erschienen. Im Südosten nimmt die Jungfrau ihren Platz ein. Ihr bläulicher Hauptstern Spica ist knapp über dem Südosthorizont zu sehen. Damit ist das Frühlingsdreieck aus Regulus, Arktur und Spica komplett aufgegangen. Zwischen den Zwillingen und dem Löwen ist der Krebs beheimatet. Im Krebs findet sich auch der Sternhaufen Krippe. Mit bloßen Augen sieht man nur ein mattes Lichtfleckchen. Im Fernglas wimmelt es hier vor Sternen. Die scheinbare Sonnenbahn zieht durch den Krebs, weshalb von Zeit zu Zeit helle Planeten die Krippe passieren.
Die Sonne überschreitet am 20. März exakt um 10.37 Uhr den Himmelsäquator und wechselt auf die Nordhalbkugel des Firmaments. Dieser Zeitpunkt gilt als astronomischer Frühlingsbeginn. Es tritt die Frühlingstagundnachtgleiche ein.
Als einziger heller Planet am Abendhimmel zeigt sich im März Mars. Mit Einbruch der Dunkelheit steht er schon hoch im Südwesten. Der rötliche Planet wandert durch das Sternbild Stier und tritt zu Monatsbeginn in das Goldene Tor der Sonnenbahn. Es wird von den beiden Sternhaufen Plejaden und Hyaden markiert. Im Fernglas beeindrucken beide durch ihr prächtiges Gewimmel an Sternen.
Venus überholt am 26. die Sonne im Tierkreis. Sie erreicht dabei mit 258 Millionen Kilometern ihre größte Entfernung von der Erde. Sie hält sich somit am Taghimmel nahe der Sonne auf und bleibt nachts unsichtbar unter dem Horizont verborgen. Im Mai beginnt Venus ihre Abendsternperiode. Jupiter ist ab Mitte Februar in der beginnenden Morgendämmerung tief am Südosthimmel zu sehen. Der Riesenplanet hält sich im Sternbild Steinbock auf.
Der Mond kommt am 2. März mit 365 420 Kilometer Entfernung in Erdnähe. Neumond tritt am 13. um 11.21 Uhr ein. Seinen erdfernsten Bahnpunkt passiert der Mond am 18. frühmorgens, wobei ihn 405 250 Kilometer von uns trennen. Vollmond tritt am 28. um 20.48 Uhr Sommerzeit im Sternbild Jungfrau ein. HANS-ULLRICH KELLER