Botschafter geschockt: „Leute ersticken in den Autos“

von Redaktion

Deutsche Luftwaffe fliegt Beatmungsgeräte nach Indien – 400 000 Neuinfektionen am Tag

Neu-Delhi – Nach den dramatischen Bildern von überlasteten Krankenhäusern und ohne Sauerstoff sterbenden Corona-Patienten nimmt die internationale Hilfe für Indien Fahrt auf. Eine Bundeswehr-Maschine brachte am Wochenende dutzende Beatmungsgeräte und Medikamente nach Neu-Delhi, aus Frankreich trafen acht Sauerstoffproduktionsanlagen und weitere Beatmungsgeräte ein. Die indischen Behörden meldeten derweil am Sonntag mit knapp 3700 Toten binnen eines Tages so viele Corona-Opfer wie noch nie.

Am Samstag und Sonntag wurden jeweils rund 400 000 Neuinfektionen pro Tag registriert. Der deutsche Botschafter Walter Lindner zeigte sich sichtlich ergriffen angesichts der katastrophalen Lage: „Die Leute ersticken zum Teil in den Autos, weil sie vom einen Krankenhaus zum nächsten fahren. Die ersticken in der Wartereihe, um auf Sauerstoff zu warten. Das ist alles schrecklichst, was wir draußen erleben.“

An Bord der ersten deutschen Hilfsmaschine waren auch 13 Kräfte des Sanitätsdienstes der Bundeswehr, die in den kommenden 14 Tagen vor Ort eine Anlage zur Gewinnung von Sauerstoff aufbauen und deren Bedienung erklären sollen. Der dramatische Anstieg der Zahlen ist möglicherweise unter anderem auf die neue Virusvariante B.1.617 zurückzuführen. Viele Länder, darunter Deutschland, haben daher Einreisebeschränkungen für das 1,3-Milliarden-Einwohner-Land verhängt.

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