Ausschreitungen nach illegalen Partys

von Redaktion

Feiernde und Polizei geraten in Stuttgart und Hamburg aneinander – Zahlreiche Verletzte

Stuttgart/Leipzig/Hamburg – In mehreren deutschen Städten ist es in der Nacht zu Sonntag wieder zu teils heftigen Zusammenstößen zwischen meist jugendlichen Feiernden und der Polizei gekommen. Die größte Randale fand einmal mehr in der Stuttgarter Innenstadt statt, wo mehrere Einsatzkräfte verletzt und junge Randalierer vorläufig festgenommen worden waren. Nach offiziellen Angaben hatten sich teilweise rund 600 Menschen an der populären Freitreppe am Schlossplatz versammelt, die bereits am Abend zuvor hatte geräumt werden müssen. Die Stimmung sei Samstagnacht dann gekippt, als Polizisten Feiernde wegen des geltenden Alkoholverbots und der Corona-Auflagen für Versammlungen ansprachen. „Offenbar kam es dort unvermittelt zu Flaschenwürfen in Richtung der Einsatzkräfte“, sagte ein Polizeisprecher. Als die Polizeibeamten die Freitreppe erneut räumten, flogen weitere Flaschen, Polizisten wurden nach eigenen Angaben massiv beleidigt und es kam zu Auseinandersetzungen. Auch Pfefferspray sei eingesetzt worden, hieß es.

Insgesamt wurden laut Polizei sechs Menschen vorläufig festgenommen, später aber wieder auf freien Fuß gesetzt. Fünf Polizisten seien verletzt worden. Seit Donnerstag müssen Stuttgarter erstmals seit Wochen nicht mehr um 22 Uhr zuhause sein. Das Alkoholverbot an vielen öffentlichen Plätzen in Stuttgart besteht aber weiter.

Die Bilder aus der Stuttgarter Nacht wecken Erinnerungen an die sogenannte Stuttgarter Krawallnacht im Juni 2020. Damals hatten dutzende junge Leute in der Stuttgarter City randaliert. Zahlreiche Polizeibeamte waren verletzt und Schaufenster von Geschäften zerstört worden. Die Vorfälle hatten bundesweit Schlagzeilen und Debatten ausgelöst, Dutzende Beteiligte wurden bereits verhaftet, viele zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt.

Auch die Hamburger Polizei hatte Samstagnacht alle Hände voll zu tun. Nach einer illegalen Rave-Party wurde das Hamburger Schanzenviertel geräumt und abgeriegelt. In einem Park hatten sich rund 1300 Menschen zu einer Feier mit lauter Musik eingefunden. Da dabei von einer Großzahl der Menschen gegen die Abstände und Maskenpflicht aufgrund der Corona-Schutzordnung verstoßen wurde, wurde die Party aufgelöst. Daraufhin strömten die Menschen ins Schanzenviertel und feierten dort weiter. Als die Polizei auch dort gegen die Feiernden durchgriff, kam es zu Flaschenwürfen auf die Beamten. Die Identitäten mehrerer Menschen wurden festgestellt. Geschäfte und Restaurants im Schanzenviertel mussten darüber hinaus schon um 23 Uhr anstatt um Mitternacht schließen.

In Leipzig haben sich unterdessen Gäste einer Bar mit gewaltsamen Attacken auf Polizeibeamte gegen eine Corona-Kontrolle gewehrt. Drei Beamte wurden verletzt, zwei von ihnen mussten im Krankenhaus behandelt werden, wie die Polizei mitteilte. Die Angreifer hätten erst von einem bereits am Boden liegende Beamten abgelassen, als ein weiterer Polizist einen Warnschuss abgegeben habe. Die Kriminalpolizei ermittelt nun wegen Landfriedensbruchs, gefährlicher Körperverletzung und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte.

Artikel 2 von 11