Sresa/Turin – Nach dem tödlichen Seilbahnunglück am Monte Mottarone in Norditalien sind zwei der drei festgenommenen Männer wieder auf freiem Fuß und einer unter Hausarrest. Wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtete, entließ die Untersuchungsrichterin in Verbania am Lago Maggiore den Geschäftsführer des Betreiberunternehmens, Luigi Nerini, und Enrico Perocchio, den Betriebsleiter, aus der Haft. Die Beweise für eine Täterschaft der beiden seien nicht ausreichend gewesen, hieß es.
Lediglich Cheftechniker und Dienstleiter Gabriele Tadini muss dem Medienbericht zufolge in häuslichem Arrest bleiben. Die Untersuchungsrichterin hielt seine Aussage, dass Nerini und Perocchio über die Manipulation des Bremssystems Bescheid wussten, für nicht glaubwürdig genug.
Ungeklärt ist unterdessen immer noch, weshalb am Sonntag vor einer Woche das Zugseil der Seilbahn riss. Bei dem Unglück kamen 14 Menschen ums Leben, ein fünfjähriger Junge wurde schwer verletzt. Es besteht der Verdacht, dass die Notbremse außer Kraft gesetzt wurde. Gestern fand in der Region Piemont in der Mittagszeit eine Schweigeminute statt. Regionalpräsident Alberto Cirio hatte dazu aufgerufen.