Explosion erschüttert London

von Redaktion

Riesiger Feuerball unter der U-Bahn – Wahrscheinlich Autowerkstatt explodiert

London – London am Tag vor dem EM-Hit England gegen Deutschland: Die Stadt freut sich auf das Fußballspiel, die Stimmung in England ist gelöst. Trotz Corona, trotz der Virus-Mutationen, trotz des Nieselregens. Im Vorort Wimbledon ist das legendäre Tennisturnier gerade gestartet. Nachmittags gegen 15 Uhr dann der Schock, eine höllische Explosion erschüttert die englische Hauptstadt. Am U-Bahnhof „Elephant and Castle“ (benannt nach einem nahe gelegenen Pub, das seit 1756 existierte) fliegt nach ersten Erkenntnissen eine Autowerkstatt unter der hier oberirdisch verlaufenden Bahntrasse in die Luft.

Einige Augenzeugen erklären, dass eine Tankstelle Feuer gefangen hat – London in Flammen, die Bürger in Angst. „Wir haben Leute schreien hören und das Fenster geöffnet. Merkwürdig riechender Rauch drang sofort in unsere Wohnung – und dann kam eine Explosion“, schildert Sara Scarpa in der „Sun“ die Situation. Sofort werden Erinnerungen an die U-Bahn-Attentate am 7. Juli 2005 wach, als über 50 Menschen starben.

Was diesmal hinter der Explosion steckt? Lange Zeit unklar – vieles spricht für einen verheerenden Unfall. Die Polizei ging nach ersten Einschätzungen nicht davon aus, dass hinter dem Vorfall eine terroristisch motivierte Tat steckt. Angeblich sind auch vier Autos in Flammen aufgegangen. Ein Angestellter der Werkstatt schildert die Sekunden der Katastrophe: „Wir mussten alle aus dem Shop rennen. Ich habe nicht gesehen, wie alles begann.“ Der Mechaniker und seine Kollegen suchten nur noch das Weite, erzählt er der „Sun“ weiter: „Wir waren zu sechst im Laden in diesem Moment. Wir haben alles dort gelassen und konnten nur noch rennen. Ich habe gesehen, wie die Flammen ungefähr sieben Meter hoch schlugen. Und da drin sind noch Autos und andere Dinge, die explodieren könnten – ich glaube, wir können nicht so schnell zurück.“

Die Feuerwehr rückte mit mindestens zehn Löschzügen an, über Radio, TV und die sozialen Medien wurden die Menschen aufgefordert, die Gegend weiträumig zu meiden, um die Löscharbeiten nicht zu behindern. Etwa 100 Feuerwehrleute waren damit beschäftigt, den Brand zu löschen, am Abend hatten sie das Feuer unter Kontrolle. Laut Polizei gab es sechs Verletzte, ein Verletzter musste in die Klinik. Die U-Bahn-Station „Elephant and Castle“ liegt etwas über einen Kilometer östlich vom Big Ben und den berühmten Houses of Parliament und südlich der Tower Bridge im Zentrum der Neun-Millionen-Stadt. Der Buckingham Palast, Sitz der britischen Königsfamilie, ist etwa zwei Kilometer entfernt.  kh

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