Gefährliche Brocken aus dem All: Beschuss von Asteroid geplant

von Redaktion

Darmstadt – Sie brachten möglicherweise das Wasser und damit die Grundlage allen Lebens auf die Erde, doch sie können auch den Tod bringen. Die Gefahr von Asteroideneinschlägen ist allgegenwärtig und die Raumfahrtbehörden richten zunehmend ihr Augenmerk auf die Brocken aus den Weiten unseres Sonnensystems. Auch die Abwehr dieser Überreste der Planetenentstehung ist längst keine Science-Fiction mehr. Der Beschuss von Asteroiden ist nicht nur Gegenstand von Katastrophenfilmen, sondern ist in den Köpfen von Forschern und soll in Kürze erstmals Realität werden.

Angst vor Unheil aus dem All muss man Experten zufolge aber derzeit nicht haben. Richtig große Brocken sind nicht auf Kollisionskurs mit unserem Heimatplaneten. „Es gibt keinen Grund zur Panik“, sagt der Asteroidenexperte der europäischen Raumfahrtagentur Esa, Detlef Koschny, aus Anlass des heutigen Asteroidentages. Überraschungen kann es aber immer geben. „Es gibt viele Objekte da draußen, die wir noch gar nicht kennen.“

2013 kam ein 20 Meter großer Asteroid in der russischen Millionenstadt Tscheljabinsk aus dem Nichts und richtete Verwüstungen an. Ohne jede Vorwarnung verletzte die Druckwelle rund 1500 Menschen zumeist durch geborstene Scheiben. Eine Explosion eines Brockens dieser Größenordnung setzt eine Energie von 500 Kilotonnen des Sprengstoffs TNT frei – die Hiroshimabombe hatte 15 Kilotonnen. Am 30. Juni 1908 kam es ebenfalls in Russland zu einer Asteroidenexplosion. In Sibirien fegte die Druckwelle Millionen Bäume auf einer Fläche fast so groß wie das Saarland weg. Wegen dieser Naturkatastrophe riefen die Vereinten Nationen 2016 den 30. Juni zum Internationalen Asteroidentag aus.

Als eines der nächsten Projekte scannen Esa und Nasa zusammen den Himmel und schicken die US-Sonde Dart ins All. Sie soll 2022 in 150 Millionen Kilometer Entfernung in den kleineren Brocken eines Doppelasteroiden einschlagen, zwei Jahre soll der beschossene Teil in einer vom Esa-Kontrollzentrum gesteuerten Mission analysiert werden. Dart soll übrigens mit knapp sieben Kilometer pro Sekunde aufschlagen. Mit dieser Geschwindigkeit wäre man in zwei Sekunden von München in Amsterdam…

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