„THW-Helfer wurden mit Müll beworfen“

von Redaktion

Berlin/Koblenz – Helfer in den westdeutschen Flutgebieten sind laut dem Technischen Hilfswerks (THW) bei ihrem Einsatz angegangen worden. „Leider kam es in den letzten Tagen vereinzelt zu Übergriffen gegen unsere ehrenamtlichen Helfer“, hatte das THW am Wochenende auf Twitter erklärt. Helfer seien beschimpft und mit Müll beworfen worden. Anzeigen lagen der Polizei in Rheinland-Pfalz zunächst nicht vor. Man prüfe die Schilderungen, sagte ein Sprecher in Koblenz am Sonntag. Später meldete die Polizei dann zur Klarstellung auf Twitter, dass die Beamten zunächst keinen Betroffenen oder Verantwortlichen erreicht hätten, „der uns die Übergriffe bestätigen konnte, auch weil Anzeigen nicht erstattet wurden – die Helfer konzentrierten sich trotz Anfeindungen weiter aufs Helfen. Im weiteren Verlauf haben auch wir diese Bestätigung erhalten, es handelt sich also nicht um eine Falschmeldung!“

Entsprechende Übergriffe hatte zuvor die Vize-Präsidentin des THW, Sabine Lackner, geschildert. Dem Nachrichtenportal „Zeit Online“ sagte sie zudem: „Das sind Vorfälle, die ich in meiner Zeit beim Technischen Hilfswerk in 20 Jahren noch nicht erlebt habe.“ Die Mitarbeiter seien nicht nur mit den Resten von Hausrat beworfen worden, sondern auch fotografiert worden, „was unsere Freiwilligen und wir bei unserer Arbeit natürlich bedrohlich finden“. Die Angreifer hätten mit gefälschten Journalistenausweisen agiert.

Hinter den Angriffen steckten frustrierte Flutopfer, vor allem aber Menschen aus der Querdenker- und Prepper-Szene, die sich als Betroffene ausgäben und bewusst Stimmung machten, beklagte Lackner bei RTL/ntv. Bei Preppern handelt es sich um Menschen, die sich mit allerlei Vorrat und Ausrüstung gegen etwaige Katastrophen wappnen, um notfalls autark leben zu können. Zu ihrem Schutz hätten THW-Einsatzkräfte zum Teil ihr Namensschild entfernt, sagte Lackner. Psychisch sei die Situation für die vielen Ehrenamtlichen sehr belastend.

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