Rom/Madrid – Südeuropa ächzt weiter unter einer enormen Hitzewelle. An einer Wetterstation in Syrakus auf Sizilien wurde ein neuer europäischer Rekordwert gemessen. Das Thermometer zeigte am frühen Nachmittag unglaubliche 48,8 Gard Celsius an. Der bisherige Rekord liegt in Griechenland – gemessen im Sommer 1977. Damals wurden 48 Grad in Athen und Elefsina angezeigt.
Der aktuelle Wert aus Sizilien ist zwar noch nicht offiziell bestätigt, wie Diplom-Meteorologe Dominik Jung vom Wetterdienst Q.met gegenüber dem Wetterportal wetter.net erklärt. Die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) muss die Messung erst noch anerkennen. Zwar misst die Station auf Syrakus an WMO-Richtlinien, sie gehört aber offenbar einem Betreiber aus der Privatwirtschaft. Die Weltwetterorganisation prüft alle gemeldeten Rekorde auf Herz und Nieren. „Der Sommer 2021 ist extrem. Da würde ein neuer Europa-Hitzerekord nun wirklich nicht verwunderlich sein“, so Dominik Jung.
Und die Welle rollt weiter. In Italien gab das Gesundheitsministerium gestern die höchste Hitzewellen-Stufe drei für viele Städte heraus. Demnach dürfte es etwa in Bari in Apulien, in Rom, Palermo und Triest auch heute wieder extrem werden.
Auch auf der iberischen Halbinsel heizt der Sommer ein. Am Wochenende erwartet die Region eine Rekordhitze, wie Experte Dominik Jung prognostiziert. „Die Wettermodelle rechnen mit 46 bis 47 Grad. Bei diesen berechneten Werten kann man am Ende immer noch mal 1 bis 2 Grad draufschlagen. In der Sonne sind das bereits 55 bis 60 Grad“, erklärt der Experte weiter. Eine echte Herausforderung für den menschlichen Organismus (siehe Kasten)! Das kommende Wochenende wird auch in Deutschland warm – die große Extremhitze bleibt uns laut Jung jedoch erspart. „Ab Montag stürzen die Temperaturen bei uns wieder in den Keller.“ Klaus Heydenreich