Darmstadt – Wenn im Herbst das „James Webb Space Tele-scope“ ins All startet, sind sich Forscher sicher: Es wird Dinge sehen, von denen die Menschheit bislang nichts geahnt hat. Erkenntnisse über die Frühzeit des Weltalls nach dem Urknall vor 13,8 Milliarden Jahren und Bilder von Sternen, die älter sind als unser Sonnensystem, gehören ebenso dazu wie möglicherweise Hinweise auf eine zweite Erde. Das rund zehn Milliarden Dollar teure Projekt der Nasa sowie der Europäischen Weltraumorganisation Esa wird als Paket verpackt im Herbst an Bord einer Ariane Trägerrakete starten und mit seinen vier Infrarot-Instrumenten tiefer ins All fliegen als sein Vorgänger, das seit 30 Jahren arbeitende Weltraumteleskop „Hubble“. Dies aber birgt Risiken: Während „Hubble“ in 500 Kilometern Höhe mit Shuttle-Flügen repariert wurde, geht das in 1,5 Mio. Kilometer Entfernung nicht mehr. Das gigantische Teleskop braucht allein mehr als 130 Einzelmechanismen, um sich zu entfalten. Wenn alles klappt, könnte es im Juli 2022 erste Bilder senden, Und das könnte spektakulär werden: Ein Instrument ist so empfindlich, dass es eine brennende Kerze auf einem Jupitermond nachweisen könnte.