Sacramento – Sein Name steht auch fast 80 Jahren nach seinem Tod für das organisierte Verbrechen. Jetzt versucht Al Capones letzte überlebende Enkeltochter, aus dem anhaltendem Mythos ihres Opas Profit zu schlagen. Sie lässt persönliche Dinge des berüchtigten Gangster-Bosses versteigern – darunter seine Lieblingsknarre. Der Colt vom Kaliber 45 kommt zusammen mit weiteren Privatgegenständen von Capone am 8. Oktober im Auktionshaus Witherell’s im kalifornischen Sacramento unter den Hammer. Das Mindestgebot für den Revolver liegt bei 50 000 Dollar.
Weitere Höhepunkte aus der Kollektion von „Scarface“ (Narbengesicht; sein Spitzname in der Unterwelt) sind seine Platin-Taschenuhr von Patek Philippe mit „AC“ Monogramm und 90 Diamantsplittern (Mindestgebot 125 000 Dollar). Dazu gibt es das passende Taschenmesser mit Monogramm und Diamantsplittern (1250 Dollar). Weitere Versteigerungsgegenstände sind Familienfotos, private Filmaufnahmen und Briefe, sogar Betten aus dem Haus von Al Capone und seiner Frau Mae. Der Gesamterlös könnte Experten zufolge über 700 000 Dollar betragen.
Der Sohn italienischer Einwanderer kontrollierte von 1926 bis 1931 die Chicagoer Unterwelt. Nachdem er in der Prohibitionszeit mit illegalem Alkoholhandel reich wurde, weitete er seine Geschäfte mit illegalem Glücksspiel, Prostitution, Schutzgelderpressung aus. Der „Mythos Capone“ geht auf seine Fähigkeiten als Selbstdarsteller und seinen geschickten Umgang mit der Presse zurück. Nach außen gab Capone sich den Anschein des seriösen Geschäftsmanns, der im Branchenverzeichnis als Antiquitätenhändler geführt wurde. Seine Verbrecherkarriere endete, als er 1931 wegen Steuerhinterziehung zu elf Jahren Gefängnis verurteilt wurde. Capone starb nach seiner Entlassung 1947 mit 48 Jahren an einem Schlaganfall.