Spektakulärer Bluttest-Schwindel

von Redaktion

San José – Jahrelang wurde die Unternehmerin Elizabeth Holmes als Pionierin gefeiert: Die Bluttests ihrer Firma Theranos würden die medizinische Diagnostik revolutionieren, behauptete sie – und viele glaubten ihr. Nun drohen der 37-Jährigen 20 Jahre Gefängnis. Der Betrugsprozess gegen sie beginnt morgen im kalifornischen San José. Holmes war 19 Jahre alt, als sie 2003 Theranos gründete. Das Versprechen: Mit ein paar Tropfen Blut und ihrer Technologie ließen sich in Sekunden Dutzende Krankheiten von Krebs bis HIV diagnostizieren. Das Start-up schien eine sichere Bank: Politische Größen wie Ex-US-Außenminister Henry Kissinger übernahmen Vorstandsposten, Medienmogul Rupert Murdoch investierte Millionen. 2014 wurde ihr Vermögen auf umgerechnet drei Milliarden Euro geschätzt.

Doch nach Jahren des Hypes entpuppte sich ihr Versprechen als Humbug, die Testgeräte als nutzlos. Die Staatsanwaltschaft behauptet, Holmes habe gewusst, dass diese nicht funktionierten. Sie habe Investoren, Ärzte und Patienten belogen.

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