Hamm – Der Frauenmord von Hamm ist offenbar aufgeklärt. Der 27-Jährige, der bereits am Sonntag vorläufig festgenommen worden war, wurde am Mittwochnachmittag an seiner Wohnanschrift im Hammer Süden erneut von der Polizei aufgegriffen und in Gewahrsam gebracht. Aus Sicht der Staatsanwaltschaft ist er dringend tatverdächtig und soll am Donnerstag dem Haftrichter vorgeführt werden. Die Beweislage scheint mehr als eindeutig. Wie Staatsanwalt Felix Giesenregen am Abend gegenüber den „Westfälischem Anzeiger“ erklärte, waren im Lauf des Tages gleich drei Untersuchungsergebnisse eingetroffen, die den mutmaßlichen Täter als solchen überführt hätten.
Zum einen sei an einem Messer, das bei der ersten Festnahme in seiner Wohnung sichergestellt worden war, Blut des 25-jährigen Opfers gefunden worden. Ferner sei unter den Fingernägeln der Getöteten nun doch Zellmaterial des Beschuldigten nachgewiesen worden (ein erster DNA-Abgleich war am Montag noch negativ ausgefallen).
Besonders schockierend: Der Beschuldigte muss offenbar nach der Tat noch Fotos von dem Leichnam gefertigt haben. Diese hatte er zwar laut Giesenregen wieder von seinem Handy gelöscht, den IT-Spezialisten der Polizei sei es aber gelungen, zwei der Bilder wiederherzustellen. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass es am Sonntagmorgen zwischen 5.45 und 6 Uhr zu der Bluttat gekommen war.
Wie berichtet, hatte die junge Frau gemeinsam mit Freunden auf der Meile im Lokal „Cheyenne“ gefeiert. Auch der Beschuldigte soll sich dort aufgehalten haben. Die Motivlage sei weiterhin unklar, sagte Staatsanwalt Giesenregen am Abend. Ebenso sei noch nicht klar, ob der Tat eine Vergewaltigung vorausgegangen war. Die 25-Jährige wurde offenbar erstochen. Gegen 6.45 Uhr wurde der nur noch spärlichst bekleidete Leichnam von einem Passanten entdeckt. FRANK LAHME