Los Angeles – Vor dem Gerichtsgebäude in Los Angeles bricht lauter Jubel aus. Rosa Konfetti fliegt in die Luft, Fans von Britney Spears (39) fallen sich in die Arme: Richterin Brenda Penny hat die von der „Free Britney“-Bewegung lange erhoffte Entscheidung getroffen. Nach 13 Jahren unter Vormundschaft erhält die Sängerin ihre Freiheit zurück. Mit sofortiger Wirkung setzt die Richterin alle Auflagen zur Kontrolle der Finanzen und der persönlichen Belange von Spears aus. Penny kommt damit einem Antrag der Anwälte nach, die für das Recht des einstigen Pop-Stars gekämpft hatten.
„Bester Tag aller Zeiten … Gelobt sei Gott“, schrieb Spears am Freitag auf Instagram. Dazu postete sie ein Video von jubelnden Fans vor dem Gerichtsgebäude. Sie liebe ihre Fans so sehr, schrieb Spears zu dem Clip. „Ich glaube, ich werde für den Rest des Tages weinen.“ Kurz danach stellte sie ein Foto von sich im hautengen gelben Kleid ins Netz. Sie könne es immer noch nicht glauben, betonte Spears.
Ihr Verlobter, Sam Asghari, ließ gleich nach dem Richterspruch seiner Freude freien Lauf. Auf Instagram postete er in weißer Schrift auf rosa Hintergrund „Freedom“ (Freiheit). „Heute wurde Geschichte geschrieben. Britney ist frei!“, schrieb der 27-Jährige zu einem roten Herz-Emoji. Spears’ Anwalt Mathew Rosengart sprach nach der Anhörung vor dem Gerichtsgebäude von einem „monumentalen Tag“. Ab sofort sei Spears eine freie und unabhängige Frau, die selbst über ihr Leben bestimmen könne. Es sei jetzt Britneys Entscheidung, wie es weitergehe. Rosengart wiederholte frühere Vorwürfe gegen den Vater der Sängerin. Jamie Spears habe sich an dem Millionenvermögen der Tochter bereichert, die schon im Teenager-Alter die weltweiten Charts erobert hatte. Die Entscheidung liege nun bei Britney, ob sie juristisch gegen ihren Vater vorgehen wolle. Das Vermögen der Sängerin wird auf rund 60 Millionen Dollar geschätzt. Der Anwalt dankte seiner Mandantin, dass sie sich mutig gegen das System zur Wehr gesetzt habe. Dadurch sei ans Licht gekommen, welche Missstände es bei Vormundschaftsregelungen gebe.
Bereits Ende September hatte die Richterin Spears’ Vater als Vormund der Sängerin abgesetzt und eine Ersatzperson bestimmt. Dies war aber nur ein Teilsieg, denn die Vormundschaft blieb zunächst in Kraft. Jamie Spears (69) hatte seit 2008 die Vormundschaft für seine Tochter inne, nachdem die Sängerin wegen privater und beruflicher Probleme psychisch zusammengebrochen war. Der Anhörung am Freitag blieb Spears fern. BARBARA MUNKER