Sollen Zoo-Gorillas getötet werden?

von Redaktion

London – In der freien Natur sind sie vom Aussterben bedroht: die Westlichen Flachlandgorillas. In europäischen Zoos und Tierparks leben dagegen so viele von ihnen, dass es eng wird. Zoobetreiber erwägen deshalb, männliche Flachlandgorillas zu töten, berichtet der „Guardian“. Das gehe aus bislang geheimen Dokumenten der European Association of Zoos and Aquaria (EAZA) hervor.

Die Keulung – also das gezielte Töten – sei neben der Kastration eine Option, um die Überpopulation in den Zoos zu reduzieren, heißt es in den Papieren des Verbands. Aktuell leben demnach 463 dieser Gorillas in den knapp 70 EAZA-Zoos, 212 davon seien männlich. Der Aufschrei über die Pläne ist groß. Dr. Yvonne Würz, Biologin und Fachreferentin für Tiere in der Unterhaltungsbranche bei der Tierrechtsorganisation PETA, sagt: „Diese Überlegungen zeigen einmal mehr, dass die Zucht und Gefangenschaft von Menschenaffen in zoologischen Einrichtungen nichts mit Artenschutz zu tun hat. Sie ist nur ein Vorwand, um die Tiere zur Schau stellen zu können und damit Geld zu verdienen. Auswilderungen sind so gut wie unmöglich. Trotzdem züchten die Verantwortlichen immer neue Gorillas in die Gefangenschaft der Zoos hinein. PETA wird sich weiterhin dafür einsetzen, dass die Zucht und Gefangenhaltung von Menschenaffen in Zoos schnellstmöglich beendet wird.“

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