Genießen wie die Kino-Stars

von Redaktion

So profitieren Bars, Restaurants und Hotels weltweit von ihrem Ruf als coole Filmlocation

Bangkok – Zehn Jahre ist es her, seit Phil, Alan und Stu abermals mit einem „Hang-over“ aufwachten. Im zweiten Teil der preisgekrönten Comedy-Saga von 2011 ist das Trio in Bangkok, um einen Junggesellenabschied zu feiern. Am nächsten Morgen hat einer keine Haare mehr, der andere ein Tattoo im Gesicht und der Bruder der Braut ist spurlos verschwunden. Einige Szenen des Kinohits mit Bradley Cooper wurden in einer Location mit Wow-Effekt gedreht: der Sky Bar im 64. Stock des imposanten Hotels Lebua at State Tower – samt Goldkuppel und atemberaubendem Blick über die thailändische Metropole. Der Ruhm von „Hangover 2“ wird bis heute vermarktet: „Hang-overtini“ heißt der Cocktail, bestehend aus Chivas Regal, Sweet Vermouth, Rosmarin-Sirup und Apfelsaft, der für 30 Euro über die Theke geht – und reißenden Absatz findet. Kein Einzelfall: Durch Filmszenen berühmt gewordene Bars, Restaurants und Hotels haben noch Jahre später enormen Zulauf von Kinofans:

New York: „Wo Harry Sally traf…“ steht auf einem Schild in „Katz’s Delicatessen“ in Manhattan – unter ihm der Tisch, an dem Meg Ryan in „Harry und Sally“ (1989) mit einem vorgetäuschten Orgasmus Filmgeschichte schrieb. Die Prominenz ließ offensichtlich auch die Preise für die jüdischen Spezialitäten in dem bereits 1888 gegründeten Deli steigen: Für den Haus-Klassiker – Pastrami-Sandwich auf Roggenbrot – werden 30 Dollar fällig.

Beverly Hills: An der teuren Shoppingmeile Rodeo Drive in Beverly Hills liegt das Luxushotel „Beverly Wilshire“, das durch die Film-Romanze „Pretty Woman“ (1990) mit Richard Gere als Geschäftsmann und Julia Roberts als Edel-Prostituierte noch bekannter wurde. Viele Szenen wurden in dem Hotel gedreht, die Restaurant-Bar serviert noch heute den Drink „Feeling Pretty“, einen Mix aus Champagner, Wodka, Pfirsichlikör und Himbeeren, mit einer roten Rose verziert – für 28 Dollar (knapp 25 Euro). Für schlappe 300 000 Dollar bietet das Hotel ein dreitägiges „Pretty Woman“-Luxuserlebnis an, das dem Filmmärchen nahekommt: Übernachtung in der Präsidenten-Suite, Einkaufen am Rodeo Drive, Dinner von Starkoch Wolfgang Puck, per Privatjet zur Oper in San Francisco und ein nächtliches Filmscreening auf der Dachterrasse des Hotels, samt Butler und Champagner.

Sölden: Ein Gipfelrestaurant mit Bond-Vergangenheit steht im österreichischen Sölden: Das ice Q. Der Glaswürfel auf 3048 Meter dient 2015 in „Spectre“ als Ausgangspunkt für eine Verfolgungsjagd mit Daniel Craig als 007. Anders als im Film verbirgt sich im ice Q keine Privatklinik, sondern ein Haubenrestaurant mit Blick auf die Tiroler Alpen. 2018 wurde an dem Drehort eine interaktive Bond-Erlebniswelt eröffnet.

San Diego: Stolz verweist das 1888 erbaute, berühmte kalifornische Hotel Del Coronado auf seine Rolle in Hollywoods Hit-Komödie „Manche mögen’s heiß“ (1959). Marilyn Monroe hatte 1958 als Sängerin Sugar Kane in einer Damenkapelle den als Frauen verkleideten „Kolleginnen“ Tony Curtis und Jack Lemmon den Kopf verdreht. Das Hotel erinnert mit „Some Like it Hot“-Events an die legendäre Komödie.

Paris: Bis heute präsent ist die Filmvergangenheit auch im „Café des Deux Moulins“, in dem die Hauptdarstellerin Audrey Tautou in „Die fabelhafte Welt der Amélie“ (2001) als Kellnerin arbeitet. Zwei große Porträts von Amélie erinnern dort an die Dreharbeiten. Und natürlich enthält die Speisekarte auch eine Crème Brûlée – jenes Dessert, dessen Kruste Amélie so gerne mit der Löffelspitze zerbricht.

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