München – Der Sommer 2021 dürfte vielen Bayern nicht nur wegen Corona in Erinnerung bleiben. Zahlreiche Unwetterlagen prägten Juni, Juli und August, allen voran die verheerenden Wassermassen im Berchtesgadener Land. Doch es war auch sonnig: Mit 1795 Sonnenstunden wurde Bayern deutschlandweit nur von Baden-Württemberg übertroffen (1805 Stunden). Ein Überblick. >> Januar Schneetief „Dimitros“ kleidet das Land Mitte des Monats in Weiß, zahlreiche Glätteunfälle sind die Folge. Weil Ende Januar die Temperatur steigt, treten durch Schneeschmelze und Regen vielerorts Bäche und Flüsse über die Ufer. >> Februar Verkehrte Welt Anfang Februar: Während in weiten Teilen im Norden Deutschlands Schneechaos und eisige Kälte angesagt sind, erreichen die Temperaturen am Alpenrand zweistellige Werte. Deutschlandweit scheint die Sonne reichlich – und sorgt bei der Sonnenscheindauer für den sechsten Platz seit Aufzeichnungsbeginn 1951. >> März Bayern ist im März mit das kälteste Bundesland, Reit im Winkl zählt 29 Frosttage. Sturm, milde Temperaturen und Frost sowie Sonne und Regen wechseln sich ab. >> April Trocken und kalt. So lässt sich der April 2021 im Freistaat zusammenfassen. Es sei sogar der frostreichste April seit 1938, so der Deutsche Wetterdienst (DWD). Die Obstbauern sind gestresst. Frostige Nächte zerstören einen Teil der Ernte in der Bodensee-Region. >> Mai Kalt und nass: Mit durchschnittlich 10,3 Grad Celsius und gut 120 Litern pro Quadratmeter ist Bayern im Mai das kühlste und niederschlagsreichste Bundesland. >> Juni Starkregen in weiten Teilen Bayerns: Hunderte Feuerwehreinsätze, mehrere Unfälle mit Verletzten, überschwemmte Keller sind die Folge. Mitte des Monats steigen die Temperaturen teils weit über 30 Grad, wegen der Trockenheit wird vor Waldbrandgefahr gewarnt. Wenige Tage später verursachen Hagelgewitter enorme Schäden vom Starnberger See über München bis nach Passau. Zu Monatsende gehen heftige Regenfälle über Landshut und Landsberg nieder, Straßen und Häuser stehen bis zu einem Meter unter Wasser. >> Juli Auch Anfang Juli überfluten Wassermassen wieder Keller – es trifft vor allem Franken und Schwaben. Mitte Juli fahren bayerische Hilfskräfte in die verheerend von Unwettern getroffenen Gebiete in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen, wenig später trifft es auch Bayern – vor allem das Berchtesgadener Land. Zwei Menschen sterben dort nach sintflutartigem Regen. Später sorgen Gewitter mit Orkanböen in Südbayern für abgedeckte Dächer und überflutete Straßen. >> August Nass bleibt es auch im August. Mitte des Monats fallen in Mittelfranken zentimetergroße Hagelkörner. Bei einer Flutwelle in der Höllentalklamm an der Zugspitze stirbt eine Frau, ihr Lebensgefährte bleibt vermisst. Bayern ist im Sommer 2021 „das mit Abstand niederschlagsreichste Bundesland“, so der DWD. >> September Nach dem regenreichen Sommer verwöhnt der September Bayern mit viel Sonne. Es gibt 210 Sonnenstunden – im langjährigen Durchschnitt sind es nur 160 Stunden. >> Oktober Ein Herbststurm in der zweiten Monatshälfte richtet vor allem in Franken große Schäden an. Insgesamt war der Monat aber ungewöhnlich trocken und sonnig, so der DWD. >> November Bayern ist im November bundesweit kühlste Region. Im Schnitt werden 3,1 Grad gemessen. Ende des Monats sorgen Schneefälle an den Alpen für winterliche Stimmung. >> Dezember Der Wintereinbruch prägt auch die ersten Tage – zahlreiche Glätteunfälle werden gemeldet. Heftige Schneefälle an den Alpen erfreuen die Skifahrer – und lassen die Lawinengefahr steigen. Weiße Weihnachten gibt es dennoch nur für wenige – stattdessen regnet es mal wieder.