München – Die FC-Bayern-Legende und der Filmstar kannten sich schon vor den Dreharbeiten zu Peter Schamonis Film „Potato Fritz“ (1975). Diesen Begegnungen in München verdankt der Starkicker (70) eine markante Nebenrolle in dem Western. Breitner erinnert sich: „Im April 1975 klingelte das Telefon, Peter Schamoni war in der Leitung und sagte: ,Ich komme gerade mit Hardy von Außenaufnahmen in Wyoming und Montana zurück und sitze über der Besetzungsliste: Hast du Lust, mitzuspielen? Ab Mitte Mai drehen wir in Madrid und in der Sierra einen Western.‘“
Warum rief er ausgerechnet den Fußballer an? „Weil die beiden über einem Buch saßen mit Fotografien aus der Wildwest-Zeit und Hardy auf ein Bild zeigte: Der hat einen Schädel wie Paul Breitner!“, grinst der Fußballer. Schamoni war begeistert – und glücklicherweise spielte der Mittelfeldmann damals ohnehin für Real Madrid, die Distanz spielte also schon mal keine Rolle. „Klar hatte ich Lust, aber ich musste natürlich erst einmal bei Real anfragen. Ich bekam grünes Licht, allerdings durfte ich nicht reiten. Das kann ich bis heute nicht richtig.“ Bei den Reitszenen in der Rolle als Sergeant Stark wurde, pssst, also ein ganz klein bisserl getrickst …
Hardy Krüger sei ein Star ohne jegliche Allüren gewesen, mit einer unzähmbaren Lust auf die Welt. „Er hatte so viele Interessen, er hatte jeden Tag eine Idee und etwas vor. Er war geistig immer auf dem Sprung.“ Trotzdem war Krüger nicht egozentrisch: „Er war ein guter Zuhörer. Die Dreharbeiten im Sommer waren eine große Freude für uns und die beiden Familien. Wir sind froh, uns kennengelernt zu haben.“
Die Kinder von Hardy aus seiner zweiten Ehe mit der Malerin Francesca Marazzi, Malaika (geb. 1967) und Hardy jun. (geb. 1968), waren jeden Tag bei den Breitners zu Gast. „Wir haben zu 90 Prozent privat gelebt und zu zehn Prozent am Filmset.“
MATTHIAS BIEBER