Berlin – Noch immer fehlt von der vermissten Maddie McCann jede Spur, nun gibt es aber wieder neue Hinweise. Sat.1 präsentiert heute (20.15 Uhr) Recherchen, die den Deutschen Christian B. belasten. 2007 war die damals Dreijährige aus einer Ferienanlage in Portugal verschwunden. Mitte 2020 war dann der Deutsche Christian B. in den Fokus der Ermittlungen gerückt. Er gilt als tatverdächtig, aber die Tat konnte ihm nie nachgewiesen werden. Derzeit sitzt er in Niedersachsen in Haft – wegen der Vergewaltigung einer 72-jährigen Amerikanerin 2005 im portugiesischen Praia da Luz. Anderthalb Jahre nach dieser Tat verschwand Maddie in der gleichen Gegend. In zwei weiteren Verfahren wird gegen ihn ermittelt, es geht es um sexuellen Missbrauch von Kindern.
Eine Rekonstruktion des Tatabends zeigt nun: Christian B. hatte genaue Ortskenntnisse des Ocean Club in Praia da Luz, er führte dort vor Maddies Verschwinden immer wieder Reparaturarbeiten durch. Und: Eine Analyse der Funkzellenreichweite ergab, dass sein Telefon in der Nacht des Verschwindens maximal fünf Minuten vom Ocean Club entfernt gewesen sein muss. Gegenüber Sat.1 investigativ äußerte sich auch Staatsanwalt Christian Wolters: „Es gibt Zeugen, die vielleicht lieber mit Medienvertretern als mit uns oder der Polizei sprechen.“ Nun solle den neuen Erkenntnissen nachgegangen werden.
Der Tatverdächtige selbst bestreitet weiterhin, etwas mit Maddies Verschwinden zu tun zu haben. Was er auch gegenüber Sat.1 gesteht: dass er 2007 als Drogendealer an der Algarve unterwegs war. „Ich wurde dabei nie von der Polizei erwischt, weil ich mich an einige Grundsätze gehalten habe. Möglichst nur tagsüber fahren, damit mein ramponierter Hippiebus nicht auffällt, nur nötige Strecken fahren und das Wichtigste: auf keinen Fall die Polizei zu provozieren. Also keine Straftaten begehen, schon gar nicht Menschen rauben. Wobei Letzteres damals für mich genauso abwegig war, wie einen Atomkrieg zu beginnen oder ein Huhn zu schlachten“, soll Christian B. gesagt haben. Er sehe keinen Grund, sich zu den erhobenen Vorwürfen zu äußern. Er könne sich im Prinzip „entspannt zurücklehnen und die Ergebnisse auf mich zukommen lassen“.