14 Millionen für Giuffre: Eine Einigung mit Beigeschmack

von Redaktion

New York – Ein Vergleich im Missbrauchsskandal um Prinz Andrew erspart dem Royal einen Prozess – doch selbst ohne unangenehme Details und offizielles Schuldeingeständnis hat die Einigung für viele einen bitteren Beigeschmack. „Dies ist im Wesentlichen ein Eingeständnis, dass etwas passiert ist“, beurteilte der Rechtsexperte und ehemalige US-Bundesanwalt Neama Rahmani den Fall. Es wirke nun so, als sei der Royal über Jahre nicht aufrichtig gewesen, als er kategorisch geleugnet hatte, Virginia Giuffre überhaupt zu kennen. Die außergerichtliche Einigung zwischen Prinz Andrew und der Klägerin Virginia Giuffre zur Einstellung eines Missbrauchsverfahrens in den USA umfasst nach britischen Medienberichten eine Zahlung in Höhe von zwölf Millionen Pfund (gut 14 Millionen Euro). Wie der britische „Telegraph“ am Mittwoch berichtete, soll Königin Elizabeth II. ihrem zweitältesten Sohn helfen, die Summe aufzubringen. Laut der Boulevardzeitung „Daily Mirror“ gehen zwei Millionen Pfund an eine von Giuffre gegründete Stiftung zur Unterstützung von Missbrauchsopfern und zehn Millionen an sie persönlich.

Giuffre hatte dem zweitältesten Sohn von Queen Elizabeth II. vorgeworfen, sie vor gut 20 Jahren als Minderjährige mehrfach sexuell missbraucht zu haben. Als Reaktion auf seine Einigung mit der Klägerin Virginia Giuffre sieht sich der britische Prinz Andrew in der heimischen Presse mit einer schonungslosen Abrechnung konfrontiert. „Es gibt keinen Weg zurück“, titelte der „Daily Express“ am Mittwoch im Hinblick auf die Zukunft des Prinzen im britischen Königshaus. Die „Daily Mail“ überschrieb ihre Andrew gewidmete Titelseite mit der Einschätzung „Endgültige Demütigung“. Ähnlich formulierte die „Sun“: Sie sieht in der am Dienstag bekannt gewordenen Einigung der beiden Seiten im Missbrauchsskandal eine „Schande“ für Prinz Andrew.

Als Teil der Einigung verpflichtete Andrew sich nach Gerichtsdokumenten nun unter anderem dazu, Giuffres Wohltätigkeitsorganisation für Opfer von Gewalt zu unterstützen. „Prinz Andrew hatte nie die Absicht, Frau Giuffre zu verleumden, und er akzeptiert, dass sie sowohl als Opfer von Missbrauch als auch als Folge unfairer öffentlicher Angriffe gelitten hat“.

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