Berlin – Im Prozess gegen den früheren Geschäftspartner von Rapper Bushido soll der Musiker nochmals als Zeuge gehört werden. Das erklärte der Vorsitzende Richter Martin Mrosk am Montag in der Verhandlung. Zuvor will das Landgericht Berlin ein Tondokument verschriftlichen lassen, das heimlich bei einem für das Verfahren entscheidenden Treffen des Rappers und seines Ex-Managers, einem Berliner Clanchef, angefertigt worden sein soll. Ein Sachverständiger soll zudem die Authentizität der Aufnahme prüfen. Bushidos Anwalt zweifelte die Echtheit im Prozess an: „Aus meiner Sicht handelt es mindestens um eine verfälschte Datei“, sagte Steffen Tzschoppe.
Der Clanchef ist wegen Freiheitsberaubung, versuchter schwerer räuberischer Erpressung, Nötigung, gefährlicher Körperverletzung und Beleidigung angeklagt. Seine Brüder sollen Mittäter gewesen sein. Nach Darstellung von Bushido, der Nebenkläger und Zeuge in dem Verfahren ist, sollen Arafat Abou-Chaker und dessen Brüder ihn am 18. Januar 2018 eingesperrt, beschimpft, bedroht und verletzt haben. Nach einem Bericht des „Stern“, das als erstes über die Audiodatei berichtet hatte, zeichnet die illegal aufgenommene Tonaufnahme ein anderes Bild.