Miami Beach wehrt sich gegen „Spring Break“

von Redaktion

Miami – Sonne, Urlaub, Strand und Party – so stellen sich viele Studenten in den USA traditionell ihre „Spring Break“ vor, ihre Frühlingsferien. In der Realität aber läuft diese Tradition immer mehr aus dem Ruder und führt vor allem im südöstlichen Bundesstaat Florida, wo zehntausende Studenten alljährlich zwischen Februar und April hinreisen, immer wieder zu ausufernd wilden Partys mit Alkohol, Drogen, lauter Musik, Chaos, Vandalismus und Kriminalität.

„Wir bitten nicht um ,Spring Break‘, wir werben nicht dafür, wir unterstützen es nicht, wir halten es einfach nur aus“, sagte der Bürgermeister von Miami Beach, Dan Gelber, kürzlich. „Und ehrlich gesagt ist es nichts, was wir aushalten wollen.“ Gelbers Zuständigkeitsbereich Miami Beach – eine Insel im Süden Floridas vor der Metropole Miami mit rund 90 000 Einwohnern – hat sich als besonderer Anziehungspunkt für die Studenten herauskristallisiert. Die „Spring Break“-Touristen verhielten sich anders als die anderen Besucher, sagt Stadtrat Ricky Arriola. „Das ist eine spezielle Gruppe, die hier um diese Zeit des Jahres hinkommt, sie hält sich nicht an die zivilen Verhaltensregeln. Sie tragen Meinungsverschiedenheiten mit Kämpfen, Messerstechereien, Schießereien und Chaos aus.“

Bereits im vergangenen Jahr verhängte Miami Beach eine Ausgangssperre, rief den Notstand aus – und sogar Pfefferspray wurde eingesetzt, um die wilden Partys einzudämmen. Damals gab es auch noch große Sorgen um die weitere Ausbreitung des Coronavirus, weil kaum einer der Feiernden Maske trug oder sich an Abstandsregeln hielt.

Am besten sollen die Touristen einfach gar nicht mehr anreisen, sagt Bürgermeister Gelber. „Unsere Hoffnung ist, dass wir der Welt folgende Botschaft vermitteln können: ,Wenn ihr auf ,Spring Break‘ gehen wollt, geht woanders hin.‘“

Artikel 6 von 9