Rio de Janeiro feiert wieder Karneval

von Redaktion

Sambaschulen holen Umzüge nach

Rio de Janeiro – Eine der größten Attraktionen Brasiliens kehrt nach coronabedingter zweijähriger Pause wieder zurück: Von heute an tanzen die Sambaschulen von Rio de Janeiro in ihren aufwendigen Kostümen durch das Sambodrom. Zehntausende werden das Spektakel live in der Tribünenstraße verfolgen – und Millionen vor den Fernsehschirmen.

„Cariocas“, wie die Bewohner der Stadt heißen, und Mitglieder von Sambaschulen sind heilfroh, dass wieder Umzüge stattfinden. „Wir haben eine sehr schwierige Zeit gehabt“, sagt Schlagzeugmeister Vitor César Ferreira. „Viele denken, das ist nur Party. Aber es ist Arbeit, Energie für Leute, die mit dem Samba geboren wurden.“ Allein dass es wieder Karneval gibt, sieht er als großen Sieg.

In Brasilien brach im März und April vergangenen Jahres auf dem Höhepunkt der außer Kontrolle geratenen Pandemie das Gesundheitssystem zusammen, mehr als 660 000 Menschen sind im größten Land Lateinamerikas im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. Jetzt ist Südamerika Impfvorreiter, die Region mit dem höchsten Prozentsatz an Geimpften. Am Sonntag hat das Gesundheitsministerium das Ende des Notstands angekündigt. In Rio selbst gilt keine Maskenpflicht mehr in Innenräumen, für den Besuch des Sambodroms ist aber ein Impfnachweis erforderlich.

Ein zweiter Ausfall nach 2021 wäre politisch schwer zu vertreten, für die Stadt und ihre Bewohner schwer zu verkraften gewesen. Daher einigte man sich auf einen außergewöhnlichen Termin für die berühmten Umzüge – zwei Monate nach dem eigentlichen Datum.

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