27 Tote: Explosion zerstört Luxushotel im Zentrum Havannas

von Redaktion

Havanna – Im Herzen von Havanna klafft eine staubige Wunde: Bei einer schweren Explosion im derzeit geschlossenen Luxushotel „Saratoga“ im Zentrum der kubanischen Hauptstadt sind am Freitag mindestens 27 Menschen ums Leben gekommen und Dutzende verletzt worden. Unter den Toten waren vier Minderjährige und eine schwangere Frau, wie die Zeitung „Tribuna de La Habana“ am Samstag berichtete. Eine Spanierin kam bei der Explosion ums Leben, ihr Mann wurde schwer verletzt.

Einsatzkräfte suchten in den Trümmern am Wochenende weiter nach Verschütteten. „Wir durchsuchen das Innere des Hotels, wo wir weitere Tote vermuten“, sagte der Erste Sekretär der Kommunistischen Partei in Havanna, Luis Torres Iríbar. Die Zahl der Opfer könnte noch weiter steigen. Zum Zeitpunkt des Unglücks hätten sich 53 Arbeiter in dem Hotel befunden, sagte am Samstag ein Sprecher der Firma Gaviota. Das Unternehmen gehört den kubanischen Streitkräften und ist vor allem im Tourismussektor aktiv. Unter den Toten seien elf Arbeiter, 13 weitere würden aber noch vermisst.

Ersten Erkenntnissen zufolge war ein Gastank explodiert. Ein Zeuge habe berichtet, im Moment der Explosion sei das Hotel mit Flüssiggas beliefert worden, berichtete „Granma“, die Zeitung der Kommunistischen Partei Kubas. Auf Bildern war zu sehen, wie ein Tankwagen aus den Trümmern geborgen wurde. Nachbargebäude wurden durch die Explosion ebenfalls beschädigt, darunter offenbar eine Kirche und das bedeutende Martí-Theater sowie Wohnhäuser und eine Grundschule. Kubas Präsident Miguel Díaz-Canel kündigte Sicherheitsüberprüfungen an anderen Hotels an.

Das „Saratoga“ war seit den 1930er-Jahren in dem Gebäude am Paseo del Prado untergerbacht. Wegen der Corona-Pandemie war das Fünf-Sterne-Hotel, wenige Schritte vom Kapitol entfernt, seit zwei Jahren geschlossen. Am kommenden Dienstag hätte es wieder eröffnet werden sollen.

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