Palma – Acht der dreizehn deutschen Urlauber auf Mallorca, die einer Brandstiftung verdächtigt werden, müssen nach einem Bericht der „Mallorca Zeitung“ in Untersuchungshaft bleiben. Das habe ein Untersuchungsrichter am späten Donnerstagabend angeordnet, nachdem er die Deutschen den Tag über in Einzelgesprächen verhört habe. Den Beteuerungen der Urlauber, sie hätten das Feuer nicht gelegt, schenkte der Richter offenbar wenig Glauben. Eine offizielle Mitteilung des Gerichts gab es zunächst nicht. Bei dem Brand in der Nähe des Ballermanns waren am 20. Mai zwei Gaststätten und eine Wohnung beschädigt worden. Zwei Menschen erlitten leichte Verletzungen. Seither saßen die 13 jungen Deutschen in Untersuchungshaft.
Vier der Verdächtigen sollen gegen Zahlung einer Kaution von jeweils 12 000 Euro freikommen. Ein fünfter komme ohne Kaution frei. Gegen alle 13 Beschuldigten habe der Richter aber eine Solidarhaftung in Höhe von 500 000 Euro für eingetretene Schäden angenommen. Diese Haftung kann wirksam werden, wenn es zu einer Verurteilung aller 13 als Mittäter käme.
Die Deutschen, die laut Medien fast alle zwischen 24 bis 29 Jahre alt sind, werden beschuldigt, bei einer Party auf zwei Balkonen ihrer Hotel-zimmer brennende Zigarettenkippen auf das Terrassendach einer Gaststätte geworfen und auch Alkohol darauf gegossen zu haben. Das Dach aus Schilfrohr fing Feuer und beschädigte die Gaststätten und die Wohnung. Zwei Menschen, ein Mann und ein Mädchen, seien leicht verletzt worden. Die Deutschen waren gleich nach dem Brand festgenommen worden. Nachbarn sagten, sie hätten alles genau gesehen. „Die Touristen schauten sich das Ganze von ihrem Balkon aus an. Sie fingen an, das Feuer mit ihren Handys zu filmen, grölten und lachten“, wurde ein Mann von der „Mallorca Zeitung“ zitiert.