San Diego – In Südkalifornien droht eine Wasserkatastrophe. Die Wasserwerke von Südkalifornien haben Katastrophenalarm ausgerufen. Denn die Wasserreserven im Sonnenstaat sind so knapp geworden, dass sich sechs Millionen Menschen zwischen Santa Barbara und San Diego seit diesem Mittwoch einschränken müssen. Schuld ist die schlimmste Dürre seit 1200 Jahren. Der Metropolitan Water District of Southern California dreht den Einwohnern durch neue Beschränkungen nach und nach das Wasser ab.
Die erste ist, dass die Bewohner nur noch einmal in der Woche für höchstens acht Minuten draußen den Rasen sprengen oder Pflanzen wässern dürfen – ein Novum in der kalifornischen Geschichte. Wasserbezirkssprecher Adel Hagekhalil: „Der Klimawandel ist leider bittere Realität, gegen den wir mit nie dagewesenen Bewässerungsverboten ankämpfen müssen.“ Nach Jahren der anhaltenden Dürre übertraf das Jahr 2022 bisher die schlimmsten Prognosen. Denn zwischen Januar bis März regnete es fast gar nicht. Normalerweise fällt in dieser Zeit die Hälfte der jährlichen Niederschlagsmenge in Südkalifornien.
Eine neue Studie der Columbia University, die Erdproben untersuchte, kam zu dem Schock-Ergebnis: Zuletzt gab es im 9. Jahrhundert ein ähnlich extreme Dürre. Wenn die Einschränkungen nicht wirken, könnte es ab September ein völliges Verbot von Bewässerung im Freien in den am schlimmsten betroffenen Bezirken Los Angeles, San Bernardino und Ventura geben. Diese beziehen normalerweise ihr Wasser aus dem sogenannten Staatswasserprojekt, das Wasser aus Nordkalifornien nach Süden pumpt. Doch auch im Norden herrscht Dürre und das Projekt konnte bislang nur fünf Prozent der benötigten Wassermenge liefern. Die einzelnen Gemeinden müssen dafür sorgen, dass die Wassereinschränkungen von der Bevölkerung befolgt werden. Sonst drohen hohe Geldstrafen durch den Bundesstaat.