Blutkonserven werden knapp: Mediziner rufen zur Spende auf

von Redaktion

Berlin – Ob Unfall oder geplante Operation: Statistisch gesehen ist laut Deutschem Roten Kreuz (DRK) jeder dritte Bundesbürger mindestens einmal im Leben auf ein Blutprodukt angewiesen. Zur Blutspende gehen aber dennoch zu wenige Menschen. Das muss anders werden, mahnt das DRK zum heutigen Weltblutspendetag.

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie, hohe Temperaturen, Ferien sowie ein hohes Reiseaufkommen sorgen laut DRK seit Wochen für eine rückläufige Spendebereitschaft und mittlerweile für eine bundesweit kritische Versorgungslage. Zugleich würden Operationen und Behandlungen nachgeholt, die während der Hochphase der Pandemie verschoben worden waren, erklärte DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt.

Erhebliche Engpässe in der Versorgung mit Blutprodukten bestätigte auch der Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie, Hubert Schrezenmeier. Demnach ist der Bedarf aktuell höher als das Spendenaufkommen. Neben den nachzuholenden Operationen führe außerdem auch die Rückkehr vieler Freizeitsportler vermehrt zu Unfällen und einem höheren Bedarf.

Nach einer gestern veröffentlichten repräsentativen Studie des Versicherungsunternehmens Clark in Zusammenarbeit mit YouGov hat immerhin jeder fünfte Mensch in Deutschland bereits Blut gespendet (20 Prozent). Einer der wichtigsten Gründe ist dabei der Wunsch, der Allgemeinheit zu helfen (48 Prozent) oder Organisationen wie die Deutsche Knochenmark-Spenderdatei zu unterstützen (28 Prozent). Finanzielle Anreize spielen nur für 18 Prozent eine Rolle, wie es hieß.

Auch bei denjenigen, die bisher noch kein Blut gespendet haben, ist prinzipielles Interesse erkennbar: Immerhin 19 Prozent von ihnen könnten es sich grundsätzlich vorstellen. Das gilt vor allem für die 18- bis 34-Jährigen (25 Prozent). Bei Personen ab 55 Jahren liegt die Bereitschaft zur ersten Blutspende nur noch bei 14 Prozent.

Artikel 3 von 11