Ausschreitungen erschüttern Italien

von Redaktion

Rom – Nach wilden Ausschreitungen am Gardasee befürchtet Italien weiteres Ungemach an öffentlichen Plätzen. Die Vorfälle vom 2. Juni im Badeort Peschiera am Gardasee, als betrunkene Jugendliche aufeinander losgingen, auf Autos sprangen und später in einem Zug auch Frauen sexuell belästigt haben sollen, befeuern seit zwei Wochen die öffentlichen Diskussionen. Innenministerin Luciana Lamorgese versprach gestern, dass sie die Lage künftig besser überwachen wolle, und das schon bei der Anreise möglicher Krawallmacher. Außerdem sollen Züge mit Videoüberwachung ausgestattet werden. Kritiker, vor allem der rechten Parteien, warfen der parteilosen Politikerin danach vor, ein nationales Problem zu einem lokalen zu degradieren. In Italien wird seit Anfang Juni wieder intensiver über Integration debattiert. Ein großer Teil der rund 2000 Jugendlichen und jungen Männer, die am italienischen Nationalfeiertag in Peschiera aufgefallen waren, haben den Erkenntnissen zufolge einen Migrationshintergrund. Einige Randalierer, die von den Medien in Italien häufig „Baby Gangs“ genannt werden, kündigten bereits weitere Zusammenkünfte an. So sei der Ort Riccione an der Adria bei Rimini nächster Treffpunkt.

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