Long-Covid mit Vorerkrankung

von Redaktion

Berlin – Ein Großteil der Patienten mit Long-Covid-Symptomen war vor der Virus-Infektion bereits wegen Vorerkrankungen in ärztlicher Behandlung. Dies berichtete die „Bild“ unter Berufung auf eine Datenauswertung des Zentralinstituts der Kassenärztlichen Versorgung (ZI). Danach litten 96 Prozent der Patienten mit Long Covid zuvor beispielsweise an Atemwegserkrankungen oder Übergewicht. „96 Prozent der Long-Covid-Fälle waren im Jahr zuvor bereits in ärztlicher Behandlung“, sagte der ZI-Vorstandsvorsitzende Dominik von Stillfried der Zeitung. „Diese Daten zeigen: Long-Covid-Patienten weisen häufiger als die Allgemeinbevölkerung Vorerkrankungen wie Atemwegserkrankungen, Bluthochdruck, Übergewicht und psychische Erkrankungen auf.“

Das ZI hat im kassenärztlichen Bereich 2021 rund 880 000 Fälle von Long-Covid registriert. Zwei Drittel der Patienten waren nach spätestens einem Quartal beschwerdefrei – bei einem Prozent der Fälle war Verlauf komplex und langwierig.

„Den Fall der jungen Frau, die noch nie etwas hatte und dann nach Infektion unter massiven Long-Covid-Komplikationen leidet, gibt es – aber eben nur sehr, sehr selten“, sagte Stillfried. „Man muss dem Eindruck entgegentreten, dass jeder nach Covid mit Post-Covid und schweren Auswirkungen rechnen muss – das zeigen die Daten nicht.“

Auch Außenministerin Annalena Baerbock leidet noch immer an Folgen ihrer Corona-Erkrankung. „Mehr als zwei Etagen schaffe ich auch jetzt kaum zu Fuß“, sagt sie im Interview mit dem „Stern“. „Es hat mich wirklich niedergestreckt, trotz Vierfachimpfung. Ich lag zwei Wochen lang flach. Ich kann nur appellieren: Maske tragen, wo es nötig ist, und testen, testen, testen.“

Artikel 7 von 10