Flucht vor den Flammen

von Redaktion

Immer mehr Waldbrände in Europa: Tausende Menschen evakuiert

Athen – Europa in Flammen: In nahezu allen Ländern kämpfen die Feuerwehren derzeit gegen verheerende Waldbrände. Tausende Menschen mussten schon vor den Flammen fliehen. Oft sind Brandstiftung oder achtlos weggeworfene Zigarettenkippen die Ursache der Feuer. Ein Überblick:

. Griechenland: Nahe der griechischen Hauptstadt Athen sind wegen heftiger Waldbrände hunderte Menschen aus zehn Dörfern evakuiert worden. Die Bekämpfung der Brände sei aufgrund starker Winde aus wechselnden Richtungen besonders schwierig, sagte ein Sprecher der örtlichen Feuerwehr am Mittwoch. Rund 500 Feuerwehrleute, 120 Löschfahrzeuge, drei Flugzeuge und vier Helikopter waren im Einsatz. Mittags konnte der Großbrand zum Teil unter Kontrolle gebracht werden. Eine Entwarnung könne aber nicht gegeben werden. Die Einsatzkräfte versuchten, die zahlreichen Brandherde „einzukreisen“, um sie dann vollständig zu löschen. Landesweit war die Feuerwehr wegen 117 Waldbränden im Einsatz. Die griechische Regierung berief eine Kriseneinheit ein und bat andere europäische Staaten um Unterstützung. Laut einem TV-Bericht liegen bisher keine Erkenntnisse über Verletzte vor. Mindestens zehn Wohnhäuser seien aber beschädigt worden. Medienberichten zufolge tötete sich ein 80-jähriger Mann aus Verzweiflung selbst.

. Italien: Die Feuerwehr in der italienischen Toskana hat mehr als 500 Menschen wegen eines großen Waldbrandes bei Lucca aus ihren Häusern in Sicherheit gebracht. Rettungskräfte hätten Menschen des kleinen Ortes Fibbialla evakuiert, teilte die Feuerwehr am Dienstagabend mit.

Der Brand in der Gemeinde Massarosa beschäftigte die Einsatzkräfte bereits seit Montagabend. Der Regionalpräsident der Toskana, Eugenio Giani, sprach von einer betroffenen Fläche von ungefähr 400 Hektar. Der Rauch sei bereits bis in die umliegenden Provinzen gezogen. Auf Fotos war dichter;Z dunkler Qualm zu sehen, der von einem bewaldeten Hügel aufstieg. Fünf Helikopter und vier Löschflugzeuge kämpften zwischenzeitlich aus der Luft gegen die Flammen.

Auf der Schnellzugstrecke zwischen Florenz und Rom kam es kurzzeitig zu Unterbrechungen wegen eines Brandes in der Nähe der Gleise bei Allerona, wie Medien berichteten. Im Nordosten Italiens beschäftigte ein Großbrand in einem Wald die Feuerwehr. Dabei wurde ein Autobahnabschnitt zeitweise gesperrt. Bedienstete einer Mautstelle wurden von den Behörden in Sicherheit gebracht, als die Flammen näher kamen.

. Frankreich: In der Gironde wüten derzeit zwei große Waldbrände. Zusammen haben die Feuer rund 17 000 Hektar Wald zerstört, rund 32 000 Menschen – Bewohner und Touristen – mussten in Sicherheit gebracht werden. Bei den Ermittlungen zu einem der Brände ist ein Verdächtiger festgenommen worden. Er soll das Feuer absichtlich gelegt haben. Demnach hatte ein Zeuge beobachtet, wie sich am Ort des Feuers ein Auto schnell entfernte.

. Spanien/Portugal: Auch in Spanien und Portugal kämpften tausende Feuerwehrleute weiter gegen mehrere Waldbrände. Die Brände in Spanien haben in sieben Tagen mindestens 60 000 Hektar Wald zerstört. Das entspricht in etwa 80 Prozent der Fläche der Hansestadt Hamburg. Am Mittwochvormittag gab es in verschiedenen Teilen Portugals 25 größere und kleinere Waldbrände, die von rund 1200 Einsatzkräften bekämpft wurden. Dort kam ein älteres Paar ums Leben, als es vor den auf sein Haus vorrückenden Flammen fliehen wollte. Nach einem leichten Rückgang der extremen Hitze stiegen in Portugal die Temperaturen gestern wieder an.

Artikel 7 von 10