Auf Kuschelkurs: Saturn kommt der Erde im August nahe

von Redaktion

Stuttgart – Zu Beginn des Monats August zeigt sich die Sichel des zunehmenden Mondes bereits in der Abenddämmerung. Von Tag zu Tag wird die Mondsichel dicker, bis sich der Mond schließlich am 5. halb beleuchtet zeigt. Vollmond tritt am 12. um 3.36 Uhr ein. Nur knapp zwei Tage vorher kommt der Mond in Erdnähe, wobei ihn nur 359 828 Kilometer von uns trennen, während er am 22. in Erdferne 405 418 Kilometer entfernt bleibt.

Ein wenig nördlich, also oberhalb des Vollmonds, strahlt Saturn, der am 14. der Sonne genau gegenüber steht. Wie auch der Vollmond ist Saturn die ganze Nacht über zu sehen. Jetzt ist es besonders günstig, den Ringplaneten zu beobachten, denn er ist „nur“ 1325 Millionen Kilometer von der Erde entfernt. Wer noch nie den Saturnring mit eigenen Augen gesehen hat, für den ist jetzt die Gelegenheit günstig, das Ringsystem zu beobachten. Man benötigt dazu ein Fernrohr mit mindestens dreißigfacher Vergrößerung. Auch der Besuch auf einer Sternwarte lohnt sich, um den Saturnring zu sehen. Nach der Vollmondphase wechselt unser Mond in die zweite Nachthälfte.

Vergeblich wird man am Abendhimmel nach ihm Ausschau halten. Einen Tag nach Vollmond begegnet der Erdtrabant dem Riesenplaneten Jupiter. Jupiter wird allmählich zum Planeten der ganzen Nacht und zieht mit seinem Glanz die Blicke auf sich. Bevor Venus am Morgenhimmel auftaucht, ist Jupiter das hellste Gestirn am Nachthimmel – vom Mond abgesehen natürlich.

Am 19. begegnet der abnehmende Mond unserem rötlichgelben Nachbarplaneten Mars, der ebenfalls in der zweiten Nachthälfte am Firmament vertreten ist. Die Marshelligkeit nimmt im August kräftig zu. Am Monatsende geht Mars bereits eine Viertelstunde nach 23 Uhr auf. Am 27. tritt schließlich um 10.17 Uhr die Neumondphase ein.

Der August ist weithin als Sternschnuppenmonat bekannt. Seinen Ruf verdankt er dem Meteorstrom der Perseïden, dessen maximale Tätigkeit vom 9. bis 13. August zu erwarten ist. In der Nacht vom 12. auf 13. ist mit bis zu hundert Sternschnuppen zu rechnen. Die beste Beobachtungszeit sind die Stunden von 23 bis 4 Uhr morgens. Das schimmernde Band der sommerlichen Milchstraße zieht sich hoch über das Firmament. Um es zu sehen, benötigt man einen dunklen Nachthimmel. Das zart leuchtende Milchstraßenband aus Abertausenden glitzernden Sternen ist ein Naturphänomen, das man nur noch selten sieht.

Das Sommerdreieck steht nun zur abendlichen Beobachtungsstunde hoch im Süden. Fast im Zenit steht Wega in der Leier. Neben der Leier breitet der Schwan seine Flügel aus. Markiert wird er durch ein großes Sternenkreuz, bekannt als Kreuz des Nordens. Ein wenig östlich vom Schwan stößt man auf das kleine, aber gut erkennbare Bild des Delfins.

Am Osthimmel steigt das Pegasusquadrat langsam hoch. Im Nordosten gewinnt die Kassiopeia, das Himmels-W, langsam an Höhe. Die Sonne wandert entlang dem absteigenden Ast ihrer Jahresbahn. Am 11. verlässt sie morgens das Sternbild Krebs und wechselt in den Löwen. Am gleichen Tag tritt sie frühmorgens in das Tierkreiszeichen Jungfrau. Die Mittagshöhe der Sonne nimmt um etwas mehr als neun Grad ab, die Tageslänge schrumpft um eine Stunde und 51 Minuten.

HANS-ULRICH KELLER

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