Alarm am Matterhorn

von Redaktion

Zermatt – Das Gipfelfeld des Matterhorns ist wegen der hohen Temperaturen völlig schneefrei und damit gefährlich für Bergsteiger. Die Bergführer in Zermatt raten deshalb seit Anfang der Woche dringend davon ab, zum Gipfel aufzusteigen. „Wir werden die Lage in ein paar Tagen neu beurteilen“, sagte Anjan Truffer, Bergführer und Rettungschef der Bergrettung Zermatt. Nötig sei eine Wetteränderung mit Abkühlung und Niederschlag. Geprüft werde auch, ob die Lage durch Felsräumung entschärft werden könne.

Am Dienstag kam ein Bergsteiger beim Abstieg vom Matterhorn ums Leben, wie die Kantonspolizei Wallis berichtete. Der Alpinist sei auf etwa 4000 Metern Höhe aus zunächst unbekannten Gründen zu Fall gekommen und 350 Meter abgestürzt. Er sei zu dem Zeitpunkt nicht angeseilt gewesen.

Am Matterhorn müssen Bergsteiger am Ende der Fixseile noch 200 Meter bis zur Spitze aufsteigen. „Normalerweise steigt man dort durch den Schnee mit Steigeisen auf“, sagte Truffer. Noch vor einer Woche sei der Gipfel relativ gut eingeschneit gewesen, nun sei der Schnee dort vollständig geschmolzen.

In seinen 30 Jahren als Bergführer sei dies vier, fünf Mal vorgekommen. Ohne Schnee sei die Gefahr von Steinschlag sehr hoch.

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