Ringen um Transparenz

von Redaktion

Ex-RBB-Intendantin Schlesinger: Sender und Rundfunkrat um Aufklärung bemüht – Verwaltungsratschef Wolf tritt ab

VON KATRIN BASARAN

Welchen Luxus sich Ex-RBB-Intendantin Patricia Schlesinger gönnte, hat am Montag eine 20-minütige Sondersendung des öffentlich-rechtlichen Senders offenbart: Ein merklich schockiertes Reporterteam filmte das edle Büro, das sich Schlesinger einrichten ließ, mitsamt ökologisch hochwertigem „Parkett aus Italien, vorgeölt, knapp 17 000 Euro“, wie das Medienmagazin „DWDL“ berichtet. Zu sehen ist auch die begrünte Wand mitsamt automatischer Bewässerung, Wert 7500 Euro und Sofas für 20 000 Euro. Die Aufarbeitung der Akte Schlesinger hat also begonnen, mit spürbarem Ringen der RBB-Journalisten um Transparenz – und um verloren gegangenes Vertrauen. Auch für den RBB-Rundfunkrat haben Aufklärung und Glaubwürdigkeit Priorität. Vorsitzende Friederike von Kirchbach sagte, man wolle dazu die Mitarbeiter des Senders aktiv einbeziehen. Sie bräuchten Rückenstärkung und verlässliche Arbeitsbedingungen.

Gegen Schlesinger ermittelt die Staatsanwaltschaft Berlin wegen des Verdachts der Untreue, ebenso gegen ihren Ehemann, Ex-„Spiegel“-Journalist Gerhard Spoerl und RBB-Verwaltungsratschef Wolf-Dieter Wolf. Nach Informationen der Deutschen Presseagentur ist Wolf nun als Verwaltungsratschef zurückgetreten. Unabhängig davon teilte der öffentlich-rechtliche Sender mit, dass Wolf seinen Rücktritt als Aufsichtsratschef bei der Sender-Werbetochter RBB Media bekannt gemacht hat. Zudem legte er sein Aufsichtsratsmandat bei der Messe Berlin nieder. Freigestellt worden ist inzwischen auch die Leiterin der Intendanz, Verena Formen-Mohr.

Artikel 7 von 11