Saint-Pierre-la-Garenne – In einer dramatischen Rettungsaktion haben Tierschützer in der Nacht zum Mittwoch einen verirrten Belugawal aus der Seine befreit. Leider vergebens – das völlig geschwächte Tier musste wenige Stunden nach der spektakulären Bergung eingeschläfert werden.
Der Belugawal war am Dienstag vergangener Woche erstmals in der Seine gesichtet worden und saß seit Freitag in einer Schleuse in Saint-Pierre-La-Garenne rund 70 Kilometer vor Paris fest – 130 Kilometer von der Seine-Mündung am Ärmelkanal entfernt. Versuche, das abgemagerte Tier zu füttern, scheiterten. In dem warmen Süßwasser hätte das Tier Experten zufolge nicht lange überleben können. Normalerweise leben Belugawale in arktischen Gewässern vor den Küsten Russlands, Alaskas und Kanadas.
In einem stundenlangen Einsatz hatten Einsatzkräfte den geschwächten Wal daher in der Nacht aus der Seine befreit. Der vier Meter lange und etwa 800 Kilogramm schwere Meeressäuger wurde mit einem Netz und einem Kran aus der Schleuse gehoben und nach einer ersten tierärztlichen Untersuchung auf einem Lastkahn in einen Kühllastwagen verladen.
Der Lastwagen sollte den Wal ins rund 160 Kilometer entfernte Ouistreham am Ärmelkanal bringen. Im dortigen Hafen war ein Meerwasser-Becken für ihn vorbereitet worden, wo er aufgepäppelt werden sollte. Dann sollte er zurück ins offene Meer.
Tatsächlich hatte sich sein Zustand während der Fahrt im Kühllaster stark verschlechtert. Die Behörden hatten von Anfang an nicht ausgeschlossen, dass der Wal den Transport nicht überleben würde.