Jerusalem – Strahlend blauer Himmel, dazu ein Traumstrand versus Wolkenwetter und schlechte Laune: Das Wetter hat laut einer Studie großen Einfluss auf die Bewertung touristischer Einrichtungen. Dies gilt demnach sowohl zum Zeitpunkt des Aufenthalts wie auch zum Zeitpunkt der Bewertung. Zu diesem Schluss kommen die beiden Wirtschaftswissenschaftler Janiv Dover (Hebräische Universität Jerusalem) und Leif Brandes (Universität Luzern). Sie untersuchten laut Mitteilung von Donnerstag 340 000 anonyme Online-Bewertungen zu Hotelbuchungen aus zwölf Jahren darauf, wie das Wetter am Bewertungstag die Bewertung beeinflusst hat.
Zum Einsatz kam laut Mitteilung ein statistisches Modell, das sowohl die Entscheidung zur Abgabe einer Bewertung wie auch deren Inhalt berücksichtigt. Dover und Brandes untersuchten dabei die schriftliche Bewertung unter Berücksichtigung des Wetters während des Aufenthalts sowie des Wetters am Standort des Bewerters zum Zeitpunkt der Eingabe.
Das Ergebnis zeige eindeutig, dass schlechtes Wetter wie Regen oder Schnee die Bewertung des Hotels im Nachhinein durchschnittlich fast um einen Stern herabstufe. Ferner veranlasse schlechtes Wetter den Bewerter dazu, längere, kritischere und detailliertere Bewertungen zu verfassen. Gleichzeitig steigt laut den Forschern bei schlechtem Wetter die Wahrscheinlichkeit, überhaupt eine Bewertung zu schreiben. Die Auswirkungen des Wetters zum Zeitpunkt der Bewertung seien dabei unabhängig vom Wetter während des Aufenthalts.
Der Effekt könnte laut den Forschern darauf zurückzuführen sein, dass schlechtes Wetter eine allgemein negative Stimmung oder verstärkt negative Erinnerungen auslösen könnte.