Das Herz der Royals

von Redaktion

Serie zum 25. Todestag – Dianas Weg von der Kindergärtnerin zum Engel der Schwachen

London – Niemand weiß, welches Image Prinzessin Diana heute hätte. Eines dagegen ist sicher: Durch ihren tragisch frühen Tod vor 25 Jahren ist Diana zu einer Legende oder, wie ein Royal-Experte sagt, geradezu zur „Heiligen“ geworden. Das war freilich ihren Kindergarten-Kindern herzlich egal. Sie liebten ihre Diana. Ihr Lachen, ihre Wärme, ihre Herzlichkeit.

Diese Grundeigenschaften behielt Diana bei, auch als sie längst ein Weltstar wider Willen war und ihr Leben immer einsamer und isolierter wurde. Sie hatte ein Herz für die Armen und Schwachen – ihr flogen die Herzen auf der ganzen Welt entgegen.

Jung, hübsch, heiter und erfrischend unkonventionell wirkte Diana, als sie 1981 mit 20 Jahren den Thronfolger heiratete. Sie stammte aus der Adelsfamilie Spencer; ihr Vater arbeitete einst für König George VI. und später für Elizabeth II. Mit 16 Jahren ging Diana ohne Abschluss von der Schule ab, besuchte kurzzeitig ein Schweizer Pensionat und wurde schließlich Kindergärtnerin in London. Prinz Charles war schon 32 und stand unter wachsendem Druck, endlich eine Braut zu finden, als er der rund zwölf Jahre Jüngeren einen Antrag machte. Diana sagte später, dass sich beide nur 13-mal trafen, bevor sie 1981 heirateten. Im folgenden Jahr kam Prinz William auf die Welt, zwei Jahre später Prinz Harry. Der frühere Königshaus-Reporter und Autor Robert Hardman beschreibt Diana als „absolut hingebungsvolle Mutter“, die ihren Söhnen viel Aufmerksamkeit, Unterstützung und Ermutigung gegeben habe.

Diana nutzte ihre Rolle als Frau des Thronfolgers, um sich für Benachteiligte einzusetzen, sie gab vor laufenden Kameras Aids- und Leprakranken die Hand und setzte sich beispielsweise gegen Landminen ein. Sie selbst litt unter Bulimie und dem Gefühl, dass ihr Mann sie nicht liebte und sie dem Rest der königlichen Familie egal war.

Gerüchte um eine Ehekrise kamen 1992 nach einem Enthüllungsbuch des Biografen Andrew Morton auf. Das Jahr endete mit der Trennung des Paares, anschließend wurde öffentlich viel schmutzige Wäsche gewaschen. Am 28. August 1996 wurde das Paar schließlich geschieden, Diana verlor ihren Titel als „königliche Hoheit“ – und das Märchen, das sich längst zu einem Albtraum gewandelt hatte, war vorbei.

Die öffentliche Anteilnahme nach Dianas Tod war immens. Vor ihrem Wohnsitz am Kensington-Palast türmten sich die Blumen meterhoch, für die Trauerfeier säumten rund eine Million Menschen die Straßen von London. Viel Unmut erregte es damals, dass die Queen Tage brauchte, bevor sie von ihrem schottischen Sommersitz nach London zurückkehrte und sich öffentlich zu Dianas Tod äußerte. Und heute? Das Königshaus scheint erst einmal halbwegs über den Berg. Prinz Charles ist rehabilitiert, seine Gattin Camilla allgemein akzeptiert.

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