Die letzten Stunden der Prinzessin

von Redaktion

Das Protokoll des dramatischen Unfalls – Auto krachte mit Tempo 106 gegen 13. Tunnelpfeiler

Paris – Es ist der 31. August 1997, 0.25 Uhr, als eine schwere Mercedes-Limousine mit hoher Geschwindigkeit in den Alma-Tunnel mitten in Paris rast. Paparazzi folgen dem schwarzen Wagen, in dessen Fond Prinzessin Diana und ihr Freund Dodi sitzen. Bis plötzlich der Chauffeur die Kontrolle über das Auto verliert, das mit voller Wucht gegen einen Betonpfeiler kracht und völlig zerstört wird. Eine Tragödie, die die Welt in den folgenden Tagen stillstehen lässt, denn die Prinzessin der Herzen stirbt in dieser Nacht mit 36 Jahren, ebenso ihr Lebensgefährte Dodi Al-Fayed und der Fahrer Henri Paul. Nur Dodis Leibwächter Trevor Rees-Jones überlebt den Unfall mit schweren Gesichtsverletzungen. Und obwohl das Drama von Paris nun 25 Jahre her ist, bewegen die Begleitumstände des Todes von Diana heute noch – zumal immer wieder neue Details über die letzten Stunden der Prinzessin ans Licht kommen. Ein Überblick über die Geschehnisse vor dem Unglück. Der Sommer 1997 beginnt traumhaft für Diana: Ihrer royalen Pflichten entbunden und von Prinz Charles geschieden, kann sie nun endlich ihr Leben in vollen Zügen genießen – an der Seite von Dodi in der Sonne des Mittelmeers. Doch still wird es nicht um sie. Die Fotografen sind immer dabei. Das Paar flüchtet immer wieder auf eine Jacht, um unbeobachtet zu sein. Vergeblich. Ende August reisen beide nach Paris, residieren im Hotel Ritz und in Dodis Wohnung in der Rue Arsène-Houssaye. Am 30. August 1997 um 21.35 Uhr brechen sie zum Chez Benoît auf, einem Restaurant in der Nähe des Centre Pompidou. Weil auch dort die Paparazzi lauern, weist Dodi seinen Chauffeur an, zum Ritz zu fahren. Das Paar betritt das Hotel um 21.53 Uhr. François Tendil, der Sicherheitsbeauftragte in dieser Nacht, war wegen der Fotografen derart beunruhigt, dass er Henri Paul, den leitenden Sicherheitschef des Hotels, kontaktiert, obwohl dieser eigentlich dienstfrei hatte. Während Dodis und Dianas Abendessen warten zwei Leibwächter in der Bar des Hotels, wo sich Henri Paul zu ihnen gesellt und zwei Gläser Ricard trinkt. Um 0.06 Uhr verlassen Diana und Dodi die Präsidentensuite und gehen zum Personalaufzug im ersten Stock. 14 Minuten später fahren Henri Paul, Diana, Dodi und der Leibwächter Trevor Rees-Jones in dem Mercedes S 280 los. Paul soll Diana und Dodi zu dessen Wohnung zurückbringen. Doch um 0.25 Uhr kracht der Wagen in der Alma-Unterführung gegen den 13. Pfeiler. Keiner der Insassen ist angeschnallt. Die dem Mercedes folgenden Paparazzi treffen als Erste am Unfallort ein. >> Woran stirbt Diana? Prinzessin Diana stirbt, anders als ihr Lebensgefährte Dodi Al-Fayed und der Fahrer Henri Paul, nicht direkt am Unfallort. Sie wird zwei Stunden nach dem Unfall operiert, doch die inneren Verletzungen sind zu schwer, sodass sie noch in derselben Nacht um 3.57 Uhr im Krankenhaus Salpêtrière in Paris verstirbt. 2019 behauptet Richard Shepherd, Großbritanniens führender Gerichtsmediziner, dass ein überaus seltener „winziger Riss in ihrer Lungenvene“ für den Tod verantwortlich gewesen sei. Durch die Verletzung sei das Blut in Dianas Brustraum geflossen, was schließlich zum Herzstillstand geführt habe.

>> Wer ist schuld am Unfall? Sowohl französische als auch britische Ermittlungen schreiben die Hauptverantwortung für den tödlichen Autounfall Fahrer Henri Paul zu. Es stellte sich heraus, dass er etwa 1,8 Promille Alkohol im Blut gehabt hat, fast dreimal so hoch wie die gesetzliche Höchstgrenze. Möglicherweise soll er vor der Fahrt außerdem das Antidepressivum Prozac und ein Mittel zur Behandlung von Alkoholismus (Tiapridal) zu sich genommen haben. Paul könnte mit der Intention, die Fotografen abzuschütteln, absichtlich stark aufs Gaspedal gedrückt haben. Es ist nicht bekannt, ob er dazu Anweisungen von Diana oder ihrem Partner erhalten hat. Während der Fahrt soll er eine rote Ampel überfahren und den Wagen bis auf 106 km/h beschleunigt haben, bevor er am Eingang des Tunnels ein anderes Fahrzeug rammte und gegen den 13. Pfeiler des Tunnels krachte. >> Gibt es Fotos von der Prinzessin und dem Unfall? Es existieren tatsächlich Paparazzi-Fotos der sterbenden Prinzessin Diana am Unfallort. Diese zu veröffentlichen gilt bis heute als absolutes Tabu. Der US-Fernsehsender CBS hat 2004 bisher unveröffentlichte Fotos vom Unfallort ausgestrahlt. Dies löste weltweit Empörung aus. >> Die letzten Wort Dianas Der Feuerwehrmann Xavier Goutemelon war der letzte Mensch, der am Unglücksort mit Diana sprach. Er erzählte in der TV-Sendung „Good Morning Britain“, was er in der dramatischen Nacht des 31. August 1997 gesehen hatte: Als er bei Diana ankam, sei sie kurzzeitig wieder bei Bewusstsein gewesen. Er hielt ihre Hand und Diana sagte: „Oh my God, what’s happened?’ (Deutsch: „Oh mein Gott, was ist passiert“). Dann schloss sie die Augen – für immer. >> War Diana schwanger? Dieses Gerücht hält sich hartnäckig seit ihrem Tod. Prinzessin Diana war zum Zeitpunkt ihres Todes aber nicht schwanger. Dies bestätigten medizinische Tests. >> Wie Harry und William vom Tod ihrer Mutter erfuhren Prinz Charles, damals 48, erfährt nur Minuten nach ihrem Tod von dem Drama. Nachdem er Camilla angerufen hat, geht er in die Schlafzimmer seiner Söhne William, damals 15, und Harry, damals 12, um ihnen zu sagen, dass ihre Mutter aus dem Leben gerissen wurde. Eine Nachricht, die die beiden Prinzen über Jahre in eine tiefe Krise fallen lässt.

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