Windhoek – Impalila im Sambesi im Grenzgebiet zwischen Namibia, Botswana und Sambia ist nur mit dem Flugzeug oder dem Boot erreichbar. Eine Familie aus dem Süden Münchens hatte auf der 18 Quadratkilometer großen Flussinsel am Ende ihres zweiwöchigen Afrika-Urlaubs drei Ferientage in einer am Wasser gelegenen exklusiven Lodge verbracht. Nun sollte es mit einem kleinen Flieger zurück nach Windhoek gehen, von der namibischen Hauptstadt gibt es Direktverbindungen nach Deutschland. Dort kamen die vier aber nicht an. Am Dienstag gegen 12 Uhr startete eine sechssitzige Cessna 210 zu dem rund zweistündigen Flug. An Bord: Die Familie R. mit Vater Thomas (59), Mutter Cornelia (57) und den beiden Töchtern Alicia (19) und Paulina (17). Am Steuer saß Pilotin Nicole M. aus Südafrika. Sie hat ihre Lizenz für diese Art von Flügen vor rund einem Jahr erhalten. Die Maschine war gerade mal etwa eine Minute in der Luft, als Bewohner des Dorfes Muwana auf Impalila ein lautes Geräusch hörten, einen Knall, und sahen, wir die Cessna nahe des Ufers in den Sambesi stürzte. Dabei brach offenbar das Heck ab (siehe Foto). Trotz der Gefahr, die durch Krokodile und Nilpferde im Wasser drohte, eilten lokale Helfer zu der Unglücksstelle. Sie mussten Schreckliches erleben: Aus dem abgestürzten Wrack, zehn Meter vom Ufer entfernt, hätten sie Hilfeschreie gehört, berichteten lokale Medien. Doch das Flugzeug versank im Wasser. Es konnten später nur die Leichen geborgen werden. Zur Ursache für den Absturz gibt es noch keine Angaben. Die namibische Luftfahrtbehörde hat ihre Untersuchungen aufgenommen. In Grünwald, wo die Familie lebte, herrscht große Bestürzung. Vater Thomas war Unternehmensberater, Mutter Cornelia gehörte dem Kirchenvorstand der Thomasgemeinde an. Die Töchter waren sehr musikalisch – Alicia spielte Klavier, Paulina Querflöte. Die Geschäftspartner von Thomas R. konnten nur einen Satz sagen: „Wir stehen alle unter Schock!“ Die Unfallursache blieb gestern unklar. Untersuchungen seien eingeleitet worden. VOLKER PFAU