Irrflug: Absturz einer Cessna über der Ostsee gibt Rätsel auf

von Redaktion

Ventspils/Köln – Dieses Unglück gibt den Ermittlern viele Rätsel auf! Nach einem mysteriösen Irrflug quer durch Europa ist am Sonntag vor Lettlands Küste ein Privatflugzeug mit vier Personen an Bord in die Ostsee gestürzt. Die Anlagentechnik-Firma Griesemann aus Wesseling bei Köln teilte gestern Abend mit, dass es sich bei den vier Vermissten um den Unternehmensgründer Peter Griesemann (72) sowie zwei Familienmitglieder und eine weitere Person handele. Man sei bestürzt. Griesemann war 2015 in den Ruhestand getreten. Laut „Kölner Express“ waren Ehefrau Juliane, Tochter Lisa und deren Freund an Bord. Der jetzige Firmenchef ist Sohn Björn. Er saß Berichten zufolge nicht in dem Flugzeug, das von seinem Vater gesteuert wurde .

Nach Angaben von Behörden in verschiedenen europäischen Ländern war die Cessna 551 am Sonntag auf dem Weg vom südspanischen Jerez de la Frontera nach Köln, änderte dann aber aus unbekanntem Grund den Kurs. Wie der „Kölner Express“ berichtet, habe es kurz nach dem Start Probleme mit dem Druck gegeben. Der Funkkontakt sei abgerissen. Das Flugzeug sei in einer Höhe von etwa 11 000 Metern unterwegs gewesen, wo der Luftdruck niedrig sei. Komme es in solch einer Höhe zu einem Druckabfall, könne man damit rechnen, bewusstlos zu werden, so Luftfahrtexperte Hans Kjäll nach Angaben des schwedischen Rundfunksenders SVT.

Kampfflugzeuge aus Frankreich, Deutschland, Dänemark und Schweden begleiteten die Maschine auf ihrem Weg durch die Lufträume mehrerer Staaten. Sie sahen niemanden im Cockpit, es kam auch kein Funkkontakt zur Crew zustande. Nach relativ stetigem Flug trudelte die Cessna und stürzte vor dem lettischen Hafen Ventspils in die Ostsee. Die Maschine sei abgestürzt, als „sie keinen Treibstoff mehr hatte“, sagte der Leiter des Rettungseinsatzes, Lars Antonsson. Die Menschen an Bord seien „eindeutig“ zu keiner Reaktion mehr in der Lage gewesen.

Erst in der vergangenen Woche war eine vierköpfige Familie aus Grünwald beim Absturz einer Cessna 210 am Rande des Flusses Sambesi in Namibia ums Leben gekommen. Auch die Pilotin starb.

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