Baden-Baden – Große Sorge um Tony Marshall (84). Der Schlagerstar sitzt im Rollstuhl, muss zu Hause gepflegt werden. Er wirke schwach und zerbrechlich, berichtet die „Bild“-Zeitung. Nach zwei Corona-Infektionen und einer Not-OP im Mai hat sich Marshalls Gesundheitszustand weiter verschlechtert.
„Tony möchte außer seiner Familie niemanden mehr sehen, weil er sich zu schwach fühlt. Er will als fröhlicher Entertainer in Erinnerung bleiben“, sagte ein Freund des Sängers zur „Bild“. Seit Jahren kämpft der Schlagerstar mit gesundheitlichen Problemen. Nach einem Schlaganfall und Nierenversagen 2019 lag er im Koma. Seitdem muss er dreimal in der Woche zur Dialyse. Auch Herzprobleme und ein hartnäckiges Nervenleiden in den Beinen machen Marshall zu schaffen. „Dem Tod bin ich damals gerade noch von der Schippe gesprungen“, sagte der Sänger einmal in einem Interview. „Alle wollten sich schon von mir verabschieden.“ Auch als er sich vor knapp einem Jahr mit Corona infizierte, auf der Intensivstation lag und künstlich beatmet werden musste. Damals wie heute immer an seiner Seite: seine Frau Gabriele und die drei Kinder Marc, Stella und Pascal. Mit seiner Gaby, der Spielgefährtin aus Sandkastenzeiten, feierte Tony Marshall in diesem Jahr Diamantene Hochzeit.
Marc Marshall (59), der wie sein Vater Sänger ist, schrieb im Mai anlässlich des Vatertages auf Instagram: „Vatertag mit einem unverwüstlichen Vater.“ Seinen letzten Gesangsauftritt hatte Tony Marshall im Juli in einem Hotel. Im August besuchte Tony Marshall noch ein Konzert seines Sohnes Marc, seitdem hat er sich aus der Öffentlichkeit zurückgezogen.
Marshall startete seine Schlager-Karriere zu Beginn der 70er-Jahre. Die Stimmungskanone mit den vollen dunklen Locken war ein gerne gesehener Gast bei Dieter Thomas Heck in der ZDF-Hitparade. Tony Marshall hatte zu seinen Glanzzeiten in Deutschland einen Bekanntheitsgrad von annähernd 100 Prozent. Mit „Schöne Maid“, „Junge, die Welt ist schön“ oder „Heute hau’n wir auf die Pauke“ lieferte Tony Marshall Hits am laufenden Band.
Dabei wurde er einst als klassischer Opernsänger ausgebildet. „Wenn man aus der klassischen Musik kommt, dann anspruchsvolle Chansons interpretierte und plötzlich soll man Trallala und Hoppsassa singen – das war eine Phase, daran musste ich mich erst einmal gewöhnen“, kommentierte Marshalll einmal seine außergewöhnliche Karriere.
T. WINTER/S. SCHWINDE